Neue Bäume für die Stadt:

Spatenstich für einen klimafitten Schlossplatz

Auf Facebook führt der Vöslauer Schlossplatz eine Art Tagebuch über die aktuelle Umbauphase, die seit 17. April läuft. Über seinen Tag 12, den 28. April, könnte er ungefähr so geschrieben haben.

"Um 16 Uhr war ein richtiges Remmidemmi auf meinem aufgegrabenen Boden, sogar der Herr Pfarrer war da. Riesige Plakate waren aufgehängt, auf denen zu sehen war, wie ich einmal ausschauen werde. Und ein Sandhaufen war aufgeschüttet. Unter einem Partydach waren acht Schaufeln und Bauhelme gegen einen Tisch gelehnt. So was Kleines hab ich bisher noch nie gesehen, wurde ich doch bisher eher mit Baggern bearbeitet. Immer mehr Leute kamen. Leider war dieser berühmte Landesrat, Stephan Pernkopf, nicht dabei. Zu viel Arbeit, hat er sich entschuldigt, der Spatenstich ist sich nicht mehr ausgegangen.

Jahrzehntelanges Nachdenken

Dafür haben sich aber drei Vöslauer Bürgermeister auf mir getroffen, zwei ehemalige und ein neuer: Christian Flammer, Alfred Flammer und Christoph Prinz. Ja, sie haben sich alle schon mit mir beschäftigt, quasi über Jahrzehnte. Wie sie mich und damit das Zentrum von Bad Vöslau verschönern können, haben sie immer überlegt. Und jetzt wissen sie es: Ich werde klimafit. Ich bekomme Bäume – Sommerlinden und schneeballblättrige Ahorne. Und ich bekomme einen fast zwei Meter tief liegenden unterirdischen Schwammstadtkörper. Das ist eine Art Granulat, das Regenwasser aufsaugt und speichert, und die Wurzeln der neuen Bäume mit Feuchtigkeit versorgt. Ganz was Modernes ist das, ich bin richtig stolz und hoffe, dass die Bäume auf mir gut leben werden. Der Blick zum Rathaus wird übrigens nicht zugepflanzt, habe ich gehört. Weil sich ja der Karl Lielacher von der ÖVP beklagt hat, dass man die schönen Vöslauer Gebäude bald nicht mehr sieht vor lauter Bäumen.

Fertigstellung im November

Ich bekomme noch etliche Einbauten und werde damit nicht nur klimafit, sondern auch multifunktional. Dann kann auch der Wochenmarkt wieder auf mir stattfinden, der ja derzeit in den Schlosspark verlegt ist. Der Herr Andreas Freisinger vom Wirtschaftsverein VÖWI hat den Journalisten gesagt, wie wichtig der Wochenmarkt für die Zentrumsbelebung ist. Dass ich jetzt keine Parkplätze habe und auch in Zukunft nur mehr ganz wenige, hat bis jetzt angeblich noch niemanden groß gestört. Aber es haben manche Leute auch leiser geredet, das hab ich nicht verstanden. Jedenfalls sollte ich bis zum Herbst (November) fertig sein, mehr grün als grau hoffentlich. Ach ja, billig bin ich auch nicht – ich koste 1,1 Millionen Euro. Das kann nicht jeder Platz von sich behaupten. Zum Schluss haben sich die Herren und zwei Damen die Schaufeln und Bauhelme geschnappt, auf Kommando Eins Zwei Drei fest Sand aufgewirbelt und sich nachher mit Brötchen und Sekt gestärkt."