Jugend-Partys im Park
Streetworker bitten um Nachsicht (mit Video)
BEZIRK BADEN/BAD VÖSLAU. Die Tage werden länger und wärmer, die Pandemie dauert schon über ein Jahr. Besonders die Jugend leidet unter den Kontaktbeschränkungen und zunehmend finden wieder Treffen im öffentlichen Raum statt. Ein beliebter Treffpunkt dafür ist der kreisrunde Platz bei den denkmalgeschützten Zauner-Vasen im Vöslauer Schlosspark.
"Da geht es leider oft nicht ohne Verschmutzung und Lärm ab", berichtet Anrainerin Karin Steinkellner. Sie fotografierte eine ärgerliche Hinterlassenschaft einer Party im März. "Der Park ist ein wichtiger Erholungsraum und soll das auch für alle sein. Ich habe wirklich Verständnis dafür, dass es für Jugendliche derzeit besonders schwierig ist, alles ist geschlossen und der Park ist eine gute Alternative sich zu treffen, aber das darf nicht auf Kosten aller anderen gehen", so Karin. Sie weist darauf hin, dass Essensreste und Scherben in der Wiese den Park auch für andere Nutzer nicht gerade attraktiv machen. Die Sozialarbeit sei gefordert, denn Polizeipatrouillen tagsüber seien auch nicht das "Gelbe vom Ei".
Jugendliche Treffen sind wichtig
Tatsächlich wird der Park von Streetworkern der Jugendinitiative Triestingtal betreut. "Wir sind in allein diesem Park sieben Stunden pro Woche unterwegs. Wir sprechen die Jugendlichen an, stellen unsere Initiative vor und fragen, wo der Schuh drückt", berichtet Severin. "Alle Statistiken sagen es aus: Die Kontaktbeschränkungen machen die Jugendlichen depressiv, es wäre urwichtig, dass sich die Jugendlichen offiziell treffen können. Sie müssen in der Phase der Abtrennung vom Elternhaus unter Gleichaltrigen lernen, wie das Leben geht."
Severin betont, dass nach seinen Beobachtungen die meisten Jugendlichen die Plätze ordentlich hinterlassen. "Die Jugend - wenn man so will - hat gerade in der Coronakrise viel Verantwortungsbewusstsein, gerade auch gegenüber älteren Menschen, gezeigt. Vielleicht könnte man umgekehrt auch etwas nachsichtiger sein." Die ersten warmen Tagen locken eben ins Freie. Man müsse diesen Drang einmal gewähren lassen und danach mit den Jugendlichen falls nötig an den Themen Verschmutzung und Lärm arbeiten.
Das Thema ist übrigens nicht nur in Bad Vöslau virulent, sondern in praktisch allen Orten des Bezirks.
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Wir haben Severin und Lisa getroffen und über die Bedeutung der mobilen Jugendarbeit gerade in Zeiten von Corona gesprochen. Sehen Sie unser Video hier
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