Frauenmuseums-Plan gerät nun ins Visier der Politik
BADEN. Ein Frauenmuseum für Baden. Darum bemüht sich die Gruppe "Frauenzimmer" rund um Beate Jorda. Einige Mitglieder dieser Gruppe ließen sich erst kürzlich in Österreichs bislang einzigem Frauenmuseum in Hittisau (Vorarlberg) "inspirieren". Dass Baden auch eine Stadt der Frauen sein könnte, zeigt auch die erste Sonderausstellung im Rollettmuseum, die einer berühmten Badener Frauenrechtlerin gewidmet ist (bis 30. November): Marianne Hainisch brachte 1926 den Muttertag nach Österreich. Ein Denkmal beim Bahnhof erinnert an sie.
Dass die Idee eines Frauenmuseums nicht allen gefällt und gediegene Herren zu ätzenden Zynismen inspiriert, ist wahrlich nichts Neues. Die Stadtpolitik hat sich bisher zu den Frauenmuseums-Plänen nobel zurückgehalten.
Nun prescht ausgerechnet eine Frau vor: "Wir badener"-Stadträtin Christine Witty hält so ein Museum nur dann für gerechtfertigt, wenn es privat finanziert wird. Öffentliche Gelder der Stadt - in der kolportierten Höhe von 150.000 Euro - will Witty dafür nicht ausgeben. Witty glaubt auch nicht, dass Frauen ein Tourismus-Magnet sein werden.
„Baden wird mit Kur, Wasser, Operette, Casino, Biedermeier, Beethoven, Wein und Rosen in Verbindung gebracht, und genau diese Stärken gilt es zu betonen." Wenn schon Geld für Frauen ausgegeben wird, dann sollte es "lieber mehr Unterstützung für Alleinerzieherinnen geben sowie eine höhere Anzahl von Notwohnungen. Damit ist den Frauen wesentlich mehr geholfen als mit einem Museum“, appelliert Witty abschließend.
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