Neue Bürgerinitiative in Bad Vöslau
Initiative "Kleine Hageln" will Wohnbauprojekt bremsen
BAD VÖSLAU. Die Initiative „Kleine Hageln“ kämpft nach eigenen Angaben um den Erhalt von Lebensqualität am Grundstück Ecke Oberkirchengasse/Sellnergasse, neben dem Gainfarner Schloss (historisch Kleine Hageln).
Der Stein des Anstoßes
Geplant ist ein privates Wohnbauprojekt mit sechs Wohnblöcken, 76 Wohneinheiten und 112 Parkplätzen. Die Initiative wendet sich gegen "Maximalverbauung" und eine befürchtete Verkehrszunahme und sammelt nun Unterschriften, um das Thema noch einmal in den Gemeinderat zu bringen. Listen liegen bei "Kuli" (Buchhandlung) und Imkerei Wieser (Brunngasse) auf. Mehr Infos auf www.kleinehageln.com. Sprecherin Tina Steinmeyer:
"Es sind zu viele Dinge unklar! Wir fordern eine Überprüfung der vom Gemeinderat getroffenen Entscheidungen und eine Rückwidmung des Parkplatzes in Grünland, was die rechtmäßige Widmung wäre. Wir wollen wissen, warum die Anrainer nicht in den Architektenwettbewerb eingebunden waren. Und warum die Bebauungsbestimmungen für das Siegerprojekt erst nachträglich adaptiert wurden."
Der Bauwerber wollte nicht Stellung nehmen.
Das sagt der Bürgermeister
Stadtchef Christian Flammer hat mit der Initiative gesprochen. Die Meinungsverschiedenheiten blieben aber bestehen. Demnächst soll es ein Gespräch mit Anwälten geben, betonte Flammer. Dezidiert weist er die im Raum stehenden Vorwürfe von "Begünstigung des Bauwerbers durch die Gemeinde" zurück. Alles sei gesetzlich gedeckt. Das habe auch der Volksanwalt, an den sich die Initiative gewandt hat, so gesehen. Dem widerspricht Steinmeyer:
"Der Volksanwalt stellte fest, dass der Parkplatz, den der Bauwerber für die Maximalverbauung braucht, eine Grünlandwidmung haben müsste, das wurde im Juni 2023 auch vom Land bestätigt. Die Sache wurde aber nicht weiterverfolgt, in Hinblick auf kommende neue Raumordnungsregeln."
Der Vöslauer Stadtplaner Martin Rella schickte uns eine ausführliche Stellungnahme, die Sie im Internet nachlesen können.
ÖVP-Stadtrat Karl Lielacher machte auf eine der größten Höhlen im Wienerwald aufmerksam, die sich möglicherweise bis unter das betreffende Grundstück erstreckt, die so genannte Brunnenhöhle. Das wird gerade untersucht. Ein definitives Bauprojekt ist noch nicht eingereicht.
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