Lärm: Hofrat will das Helenental retten
Ein streitbarer Badener Pensionist will mit allen Mitteln eine Lärmberuhigung auf der B 210 durchsetzen.
Es ist ein paar Monate her, da ist Hofrat Hans Exenberger, einem Pensionisten und Schriftsteller aus Baden, das sprichwörtliche "Gimpfti" aufgegangen. Damals musste er lesen, dass die Lärmbelastung auf der B 210 - der Straße im Helenental - angeblich "eh nicht so schlimm" sei. Exenberger weiß es nämlich anders: "Im Sommer, wenn die Lkw oder auch die Motorräder vorbeidonnern, da zittern die Kaffeehäferln am Tisch, von einem ruhigen Schlaf gar nicht zu reden, denn die schweren Brummis fahren auch nachts." Seither kämpft er beherzt um eine Lärmberuhigung.
Jetzt dürfte die Situation eskalieren. "Alle bisherigen Bemühungen, auch meine Schreiben an den Landeshauptmann, blieben erfolglos. Das einzige, was hilft, wäre eine Tempo-Reduzierung auf 30 oder 40 km/h im Bereich des Hotel Sacher. Jetzt wollen wir ein Zeichen setzen."
Im Dezember hängte Herr Exenberger in diesem dicht bewohnten Gebiet mehrere Transparente mit der Aufschrift "Wir werden überrollt" auf. Darauf groß seine Handynummer. Viele Anrufe von lärmgeplagten Anrainern hat er seither schon bekommen, erzählt Exenberger den BEZIRKSBLÄTTERN: Mütter mit Kindern, Familienväter, Leute, die frühmorgens unausgeschlafen in die Arbeit müssen, hätten ihm ihr Leid geklagt.
Nicht nur der Lärm ärgert Herrn Exenberger. Die Helenental-Straße führt durch den Biosphärenpark Wienerwald, ein besonders schützenswertes Natura 2000-Gebiet. "Da gibt es einen Vertrag mit der EU", so der streitbare Pensionist. "Statt dessen wurde die Straße begradigt und so fahren dort noch mehr Motorräder und Lkw, um sich die Maut von der Autobahn zu ersparen. Die seltene Wasseramsel, die hier noch lebte, ist schon verschwunden." Tempolimits und konsequente Kontrollen seien die einzige wirksame Maßnahme, um die Entwicklung zu stoppen. Die Initiative von Hans Exenberger ist übrigens nicht die einzige, die sich massiv um Lärmminderung bemüht. Und beim Aufhängen von Transparenten soll es nicht bleiben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.