Streit um den Skulpturenpark Lindabrunn
Brenzlig wird’s für den Verein Symposion Lindabrunn (VSL) Ende 2012. Dann läuft die 30jährige Pacht für ein 2000 Quadratmeter-Areal samt Hütte am Symposionsareal ab.
„Wenn uns die Gemeinde die Pacht nicht verlängert, bauen wir unsere Hütte ab und suchen uns einen neuen Standort,“ droht der künstlerische Leiter des VSL, Kurt Weckel.
Hinter Kurt Weckel Drohgebärden steckt aber mehr: In die Verhandlungen zur Pachtverlängerung geht Weckel mit einem Konzept fürs Gesamtmanagement des Symposions. Demnach will der Verein zukünftig auch die wichtige Trockenrasen-Pflege im Symposion managen, und auch „Hausherr“ im angrenzenden Steinbruch-Areal werden, seine Aktivitäten also ausweiten. Weckel: „Das Bildhauer-Symposion könnte eine Außenstelle des NÖ Landesmuseums werden – freier Eintritt im Sinn von Mathias Hietz garantiert. Wir führen seine Idee als Schaltstelle zwischen Kunst und Gesellschaft im öffentlichen Raum weiter, jedoch nicht mit Steinbildhauerei – denn die ist im Moment einfach out.“
Sogar ein Rechtsstreit darüber, wem die Steinskulpturen am Symposion gehören, steht im Raum. Ob dem Verein (wie Weckel meint) oder doch den Künstlern (nach Meinung von Maria Hietz und des Enzesfelder Ortschefs Franz Schneider), könnte Einfluss auf den weiteren Bestand des Skulpturenparks haben.
Aktuell bekommt der Verein jährlich 44.000 Euro Kunstförderung vom Land (für Projekte, Kunstvermittlung und eine fixe Halbtagskraft) sowie rund 15.000 Euro vom Bund (für die Produktion von Kunst). Der Verein würde zukünftig seine Einnahmen auch aus eigenen Projekten, etwa Workshops im Steinbruch oder Vermietung von Kunstwerken, lukrieren.
Maria Hietz, Tochter des Symposionbegründers Mathias Hietz, zeigt sich entsetzt über die Respektlosigkeit des VSL, sich das Lebenswerk ihres Vaters anzueignen. „Der Skulpturenpark mit seinem Herzstück, der Arena, sind öffentliche Kunst in dem ausdrücklichen Sinn meines Vaters, dass sie zum Gebrauch der Menschen bestimmt sind. Während der Planungen und Diskussionen 1993/94 über die Zukunkt des Symposions, wurde sogar besprochen, das Haus der Öffentlichkeit zu überlassen. Weckels Aktivitäten sind überhaupt nur möglich aufgrund der Basis, die von den Bildhauern über Jahrzehnte aufgebaut wurde.“
Lesen Sie auch auf http://gast.adaxas.net/wordpress/2011/08/18/wem-gehoren-die-skulpturen-in-lindabrunn/
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