"Torgeil bin ich nicht!"
„Fußball für ein Mädchen? Das kommt nicht in Frage, davon bekommst du nur O-Füße!“ Das musste sich Ulli Schaupp (23) in ihrer Kindheit öfter von ihrer Mama Eva anhören. Dennoch ließ die Fußball-Leidenschaft nicht nach, und heute träumt Ulli Schaupp von einer Nominierung ins österreichische Frauen-Nationalteam...
Denn 15 Jahre nach den ersten Kick-Versuchen von Ulli Schaupp, die mit vier Brüdern aufwuchs, ist Frauenfußball „in“. Die WM ist gerade vorbei und im Schulsport hat sich Fußball für Mädchen auch etabliert. Nicht nur das. Fußballerinnen sind sexy – und zeigen das auch. Ulli Schaupp posierte bereits vor einigen Jahren für einen Fußballerinnen-Kalender, um ihre feminine Seite zu zeigen.
Am Spielfeld selbst läßt's Ulli Schaupp allerdings richtig krachen. Gefürchtet sind ihre Schnelligkeit, ihre Zweikampfstärke und ihre Freistöße. Aber: „Torgeil war ich nie, denn für mich steht das Team im Vordergrund und wenn ich einen guten Pass spiele, der für eine andere zum Torerfolg führt, dann freut mich das.“ Sie kann ihre Mitspielerinnen motivieren, auch dafür ist Ulli Schaupp bekannt.
In der vergangenen Saison kickte sie für die Fußballdamen des ASK-Kottingbrunn, die ja bekanntlich Meisterinnen in der Gebietsliga wurden. Ab der Herbstsaison wird Ulli Schaupp für die Altenmarkterinnen spielen, die den Aufstieg in die 1. Bundesliga schaffen wollen. Und dann könnte Ullis Ziel – das Nationalteam – in greifbare Nähe kommen.
Und womit hat sie eigentlich ihre Mama Eva vom Frauenfußball überzeugt? „Das war eher ein Zufall. Meiner Mama hat eine Jux-Partie der Gummistiefel-bekleideten ASK Kottingbrunn-Herren gegen eine örtliche Damenauswahl so gut gefallen, dass sie dann doch beschloss, eine Frauenmannschaft ins Leben zu rufen. Das war vor ca. 13 Jahren. Wie ein Lauffeuer hat sich das Fußballfieber unter den Frauen der Region verbreitet.“
Die kommenden Wochen und Monate heißt es für Ulli Schaupp: Trainieren, trainieren. „Am meisten hasse ich Lauftrainings ohne Ball. 10 Kilometer sinnlos vor mich hin traben, ist nicht mein Bier. Aber gib mir einen Ball, und ich renne ohne Ende.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.