Ein Vöslauer entwickelt veganen Camembert:
Käseersatz aus Marillenkernen
BAD VÖSLAU. Jetzt ist Marillenzeit. Aus den süßen Früchten lassen sich viele schmackhafte Gerichte zaubern. Doch auch die Kerne, die normalerweise weggeschmissen werden, sind verwertbar. Leo Sulzmann (31) produziert daraus veganen Camembert, seine Mutter Susi aus Bad Vöslau unterstützt ihn nun beim "Marketing".
Marillenkerne aufheben!
Das Produkt wurde kürzlich auf der VeganMania in Wien vorgestellt und hat den 1. Preis beim Wettbewerb "Teller statt Tonne" (gegen Lebensmittelverschwendung) gemacht.
Der Absolvent der HTL für technische Chemie in der Rosensteingasse in Wien und Student der Chemie forscht seit einem Jahr an dem Projekt, das vom Austria Wirtschaftsservice (AWS) gefördert wrid. Jetzt ist der "Käse" marktreif, Verhandlungen mit großen Handelsketten laufen bereits. 80 Camembert-Laibe pro Woche kann Leo derzeit mit seiner Firma SENNSenn in seinem Labor an der Boku Wien produzieren.
"Am wichtigsten war mir, dass ich ein Nahrungsmittel herstelle, das aus regionalen Bestandteilen ist, die sonst weggeworfen würden",
sagt Leo.
Der "Käse" schmeckt tatsächlich wie Camembert und ist eine gute Alternative für Veganer, da die Milch für den „Käse“ aus den Marillenkernen (80 g Kerne pro Laib) erzeugt wird.
Seine Mutter Susi Sulzmann unterstützt ihren Sohn.
"Ich ersuche alle, die Marillenkerne zuhause haben, diese nicht wegzuschmeißen. Ich hole sie gerne ab. Sie sollen aber sauber und getrocknet sein. Ein Anruf unter 06763558313 genügt."
Zur Sache
Der Herstellungsprozess für die pflanzliche Käsealternative ist der Herstellung von echtem Milchkäse zum Verwechseln ähnlich.
1. Aus Marillenweichkernen und Wasser wird eine Emulsion hergestellt.
2. Dann werden vegane Kulturen und Enzyme hinzugegeben
3. Die Masse koaguliert und wird in kleine Stücke geschnitten
4. Der "Käsebruch" wird in Formen gefüllt und gepresst.
5.Die kleinen Presslinge reifen 2 Wochen lang zu cremig-würzigen Laiben heran.
Die Blausäure, die in den Marillenkernen enthalten ist, geht im Verlauf des Fermentierungsprozesses gänzlich verloren.
Fördergeber für das Projekt ist das Austria Wirtschaftsservice (AWS).
Beim Wettbewerb "Teller statt Tonne", ausgelobt vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, gewann der vegane Camembert den ersten Platz. Teller statt Tonne ist ein Wettbewerb gegen Lebensmittelverschwendung.
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