Grüne wollen Remise retten
Die Vöslauer Grün-Opposition sieht das Naherholungsgebiet "Remise" durch den Masterplan für ein riesiges Betriebsgebiet gefährdet. Der Masterplan soll am 24. September um 19 Uhr öffentlich im Gemeinderat beschlossen werden.
BAD VÖSLAU. Seit eineinhalb Jahren warnen die Grünen immer wieder vor der drohenden Zerstörung des Naherholungsgebietes Remise. Immer wieder wurde ihnen "Panikmache" vorgeworfen.
"Bedrohliche Pläne"
Nun sehen sie aber ihre Befürchtungen bestätigt. "Die Ausbaupläne gehen laut einem nun vorliegenden Masterplan noch viel weiter als gedacht. Nicht wie ursprünglich befürchtet 70 Hektar, sondern sogar 108 Hektar sollen Betriebsgebiet werden - eines der größten Österreichs. Nur die Remise und kleine Ökoflächen in der Größenordnung von 76,8 Hektar sollen erhalten bleiben", berichten die Grünen in einer Presseaussendung und sprechen von einem "Wahnsinnsprojekt". Das Überleben der Biotope (siehe zur Sache) in der Remise werde durch die Verbauung der Umgebung unmöglich. Das neue Betriebsgebiet widerspreche allen nationalen und internationalen Appellen, die zunehmende Flächenversiegelung zu stoppen.
Grüne wollen kämpfen
Unverständlich sei das Projekt auch deshalb, weil es in Bad Vöslau ohnehin genügend freies Betriebsgebiet gebe. Die Grün-Mandatare Eva Mückstein und Ernst Tiefengraber versprechen: "Im Fall einer Beteiligung an der nächsten Stadtregierung werden wir Druck machen, damit so ein Beschluss so schnell wie möglich wieder rückgängig gemacht wird!" Stadtchef Christoph Prinz verweist auf die Gemeinderatssitzung am 24. September um 19 Uhr, da werde das Thema öffentlich diskutiert. "Es ist nur eine weitere populistische und reißerische Aussendung der Grünen, die sich als Unwahrheit herausstellen wird."
ZUR SACHE
Eine Naturschutz-Expertise aus 2012 des Ökologen Dr. Norbert Sauberer sieht in der Remise ein "unersetzliches Ökosystem, das Naturdenkmal werden sollte".
406 Pflanzenarten - 53 davon österreichweit gefährdet - wurden gezählt. Darunter das lange Zypergras, das dreihörnige Labkraut und der Venuskamm.
Zudem gibt es 71 Vogelarten, darunter der gefährdete Kiebitz, der Neuntöter, die Nachtigall und das Rebhuhn.
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