Wenn die Dämmerung einbricht ...
... brechen vermehrt Langfinger ein.
BEZIRK. (kath) Wenn die Tage ab September kürzer werden und die Dämmerung früher anbricht, beginnt wieder die Saison der Dämmerungseinbrecher. Polizeianalysen haben ergeben, dass in einer Zeitspanne von September bis Mitte März mehr Einbrüche als in den restlichen Monaten gemeldet werden. Die meisten hiervon geschehen im Zeitraum von 17 bis 21 Uhr. Eine exakte Zeitangabe lässt sich aber nicht festlegen. Um diesem Phänomen vorzubeugen, setzt die Polizei vermehrt auf vernetzte Analysemethoden, rasche Fahndungsmaßnahmen und Ermittlungen mit Schwerpunkt "Streifendienst".
Einbrüche in Braunau
Pro Jahr wird die Polizei Braunau zu zirka 20 Einbrüchen gerufen. Dabei handelt es sich meist um spontane Taten. Die Täter entsprechen allerdings nicht den klischeehaften Tatort-Bösewichten und verbringen Tage mit der Auskundschaftung von Objekten, sondern schlagen spontan zu. Die Täter agieren größtenteils in Kleingruppen von zwei bis drei Personen.
Der Leiter des Bezirkspolizeikommandos Braunau, Günter Schiefegger, betont, dass es die Polizeiarbeit erheblich erleichtert, wenn Personen, die eigenartige Dinge bemerken, wie beispielsweise ein fremdes Auto in der Siedlung oder vermehrtes Auftreten von unbekannten Personen, keine Scheu vor einem Anruf bei der Polizei (133) haben. Diese Hinweise hätten laut Schiefegger bereits häufig zu Festnahmen von Tätern beigetragen.
Die Einbrecher arbeiten in der Regel mit "einfachen" Werkzeugen, wie etwa einem Schraubenzieher oder einer Zange. Gelingt es ihnen über schlecht gesicherte Türen oder Fenster in die Wohnung oder ein Haus einzudringen, haben sie es auf schnelle Beute, wie Schmuck, Wertgegenstände und Geld, abgesehen.
Sicherheitsvorkehrungen treffen
Zur Sicherheit rät der Kriminaldienstreferent zu einem eingebauten Safe, sowie zu einem Eigentumsverzeichnis (Formulare hierfür liegen bei jeder Polizeidienststelle bereit), um im Falle eines Einbruchs die Wahrscheinlichkeit eines Wiedererlangens der gestohlenen Gegenstände zu erhöhen.
"Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster", so Schiefegger. Vor Verlassen des Objektes am besten eine Sicherheitsrunde drehen, um zu überprüfen, ob auch tatsächlich alle Fenster verschlossen und die Haus- beziehungsweise Wohnungstüre mindestens zweimal abgeschlossen wurde.
Sollten Sie längere Zeit abwesend sein, vermeiden Sie möglichst alles, was einen unbewohnten Eindruck erweckt: Bitten Sie beispielsweise Nachbarn oder Bekannte, Ihren Briefkasten zu entleeren. Die Polizei empfiehlt außerdem, alle Fenster und Türen zu verschließen und mögliches Einbruchswerkzeug sicher zu verstauen.
Verhalten im Falle eines Einbruchs
Sollten Sie trotz der Sicherheitsvorkehrungen Opfer eines Einbruchs werden, so bittet die Polizei, das Haus oder die Wohnung nicht zu betreten. Dadurch könnten wichtige Spuren, die zur Festnahme des Täters beitragen, vernichtet werden. Warten Sie am besten vor dem Haus auf das Eintreffen der Justiz. Am besten beschreiben Sie der Polizei auch noch Ihr Aussehen, um nicht für den Täter gehalten zu werden. Befinden Sie sich während des Einbruchs im Haus, so versuchen Sie Ruhe zu bewahren und rufen die Polizei. Wer mutig ist, sollte sich außerdem bemerkbar machen und den Eindruck erwecken, dass sich mehrere Personen im Haus befinden. Ein einfaches "Karli, bist das du?" reicht oftmals schon aus, um die Täter zu verjagen.
Wollen Sie versuchen, dem Täter gegenüber zu treten, so halten Sie ihm unbedingt einen Fluchtweg frei und versuchen Sie sich nicht in Selbstverteidigung. Schiefegger rät dringend davon ab, den Helden zu spielen. Jedenfalls hilfreich für die Polizei ist es, wenn Sie sich möglichst viele Merkmale des Täters einprägen, um ihn optimal beschreiben zu können.
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