Wohnprojekt
Gemeinschaftlich Wohnen im Innviertel: Bewohner gesucht

- So soll das Mehrgenerationenhaus in Höhnhart aussehen. Die künftigen Bewohner planen ihr Zuhause aktiv mit.
- Foto: HUBFOUR ARCHITECTURE ZT GMBH
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Gemeinschaftliches Wohnprojekt "Gemeinsam Dahoam" in Höhnhart nimmt Formen an. Weitere Bewohner werden gesucht: nächster Wohn-Stammtisch am 3. Juli.
HÖHNHART. Ein moderner Holzbau mit 22 bis 25 Wohneinheiten für Singles, Paare und Familien soll auf einem 4.800 Quadratmeter großen Grundstück im Zentrum von Höhnhart entstehen. Das Besondere daran: In dem dreigeschossigen Bau soll nicht nebeneinander, sondern miteinander gewohnt werden.
Gemeinschaftlich Wohnen im Innviertel
Ein gemeinschaftliches Wohnprojekt ist mit einem herkömmlichen Wohnbau nicht vergleichbar. Denn geplant wird nicht vom Bauträger, sondern von den künftigen Bewohnern selbst. Neben den voll ausgestatteten individuellen Wohnungen ist ein Teil der Wohnfläche als Gemeinschaftsflächen geplant. "Der soziale Aspekt steht bei diesem Projekt im Vordergrund. Ähnlich wie bei den früher alltäglichen Mehrgenerationenhäusern gibt es ein lebendiges Miteinander, gemeinsame Aktivitäten und gegenseitige Unterstützung im Alltag", erklärt Sandra Schwarz vom Regionalmanagement OÖ, die das Projekt fachlich begleitet.
Leben & Kosten teilen
Angedacht sind unter anderem eine Gemeinschaftsküche mit Essraum, ein Kinderraum, eine kleine Bibliothek, eine Werkstatt, Gästezimmer und eine 24-Stunden-Betreuungswohneinheit sowie ein großer Gemeinschaftsgarten. Durch das Teilen von Fläche entsteht mehr Wohnkomfort für alle, bei geringeren Kosten für den einzelnen Haushalt. Alle notwendigen Entscheidungen werden per Mehrheitsbeschluss getroffen. "Natürlich wird es auch Herausforderungen geben, wie in jedem Ort, in dem zusammengewohnt wird. Wir haben aber bestehende gemeinschaftliche Wohnprojekte besucht und gesehen, dass dort die kreativsten Lösungsansätze entstehen", berichtet Schwarz. Gängig sei beispielsweise ein soziokratisches Modell, bei dem für die verschiedenen Verantwortungsbereiche kleine Arbeitsgruppen gebildet werden.
Wohnen in Genossenschaft
Als Rechtsform für das gemeinschaftliche Wohnprojekt wurde die Genossenschaft gewählt. Denn das Projekt ist nicht auf wirtschaftlichen Gewinn ausgerichtet, sondern hat die Förderung der Mitglieder zum Zweck. Die künftigen Bewohner erwerben Genossenschaftsanteile. Alle Einzahlungen bilden das Vermögen der Genossenschaft. "Dabei gibt jeder so viel, wie er kann. Je nach Höhe des Anteils berechnet sich auch die monatliche Nutzungsgebühr", so Schwarz. Sie liegt bei rund zwölf bis maximal 15 Euro pro Quadratmeter, inklusive Betriebskosten. "Im Unterschied zu einer normalen Miete haben die Bewohner hier jedoch den Vorteil, dass das Geld, das sie einbringen, nicht verloren geht. Wenn jemand auszieht, bekommt er seinen Genossenschaftsanteil wieder zurück."
Wohn-Stammtisch am 3. Juli
Sechs Wohnungen sind bereits vergeben. Um mit den Planungen für den Innenausbau zu beginnen, werden noch weitere Bewohner gesucht. "Um wirklich mit dem Bau zu starten, sollten bis Ende des Jahres rund drei Viertel der Wohnungen vergeben sein", informiert Schwarz. In regelmäßigen "Wohn-Stammtischen" können sich Interessierte erkundigen, mitdiskutieren und -planen. Das nächste Zusammenkommen findet am Montag, 3. Juli, um 18 Uhr im Gemeindeamt Höhnhart statt. Um Anmeldung unter daniela.hebertshuber@rmooe.at wird gebeten. Weitere Infos zum Projekt auf https://inn-salzach-euregio.at/2023/05/01/gemeinsam-dahoam-in-hoehnhart/
Weiteres Projekt in Ried
Begleitet wird dieses Agenda.Zukunft-Schwerpunkt- und Impulsprojekt "Gemeinsam Dahoam in Höhnhart" vom Regionalverein InnSalzach EUREGIO/Regionalmanagement OÖ, der SPES Zukunftsakademie sowie Architekt Peter Wimmesberger von Hubfour Architecture ZT GmbH. Neben dem Wohnprojekt in Höhnhart ist im Innviertel auch ein weiteres in Ried geplant. Mehr Infos dazu hier: https://inn-salzach-euregio.at/2022/11/28/baugruppe-gemeinsam-dahoam-in-ried/



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