Drei Frauen mit Passion zum Helfen

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Ein Zitat von Henry Dunant, dem Begründer des Roten Kreuzes, lautet: „Helfen, ohne zu fragen, wem“. Ein Leitsatz, der zu täglichem Engagement und Tun motiviert, so die einhellige Meinung der drei Frauen der Mobilen Hilfe und Betreuung des Roten Kreuzes Braunau: Heimhelferin Sigrid Russegger, DGKP Erika Bernroitner und Fachsozialbetreuerin (FSB) Andrea Kastinger geben stellvertretend für ihre Kollegen einen Einblick in ihre wertvolle Arbeit.

MAUERKIRCHEN, BRAUNAU (krka). Mit dem Beruf einer mobilen Hauskrankenpflegerin verbinden viele Menschen Begriffe wie „anstrengend“, „wenig wertgeschätzt“ oder „schlecht bezahlt“. Jedoch ist der Tenor des Frauenteams mit geringem Männeranteil durchwegs sehr positiv, denn das Leben bestünde vielmehr aus Geben als aus Nehmen.

Liegt es daran, dass jene Menschen, die im Gesundheits- oder Sozialbereich arbeiten, mit etwas „Besonderem“ ausgestattet sind? „Sehr viele unterschiedliche Punkte spielen da zusammen und dieses Zusammenspiel entscheidet, ob ich mich gut oder schlecht in meiner Arbeit fühle“, sagt Andrea Kastinger. Die Fachsozialbetreuerin beim Roten Kreuz strahlt jede Menge positive Energie und Herzlichkeit aus. Und genau das ist es, was viele Menschen, die vom Mobilen Team besucht und betreut werden, in ihrem oft sehr einsamen Alltag glücklich macht.

„Ein dankbares, lachendes Gesicht als Dankeschön, gibt soviel zurück“, meint Kastinger und schaut dabei auf ihren Patienten Fritz O., der sich auf die zwei Besuche pro Woche „seiner Rot-Kreuz-Schwestern“ immer sehr freut.

Die Mobile Pflege und Betreuung des Roten Kreuzes steht 25 Gemeinden sowie der Stadt Braunau zur Verfügung. Weitere Pflegedienste im Bezirk werden von Caritas, Volkshilfe und vom Hilfswerk angeboten. Die dafür benötigten Stunden werden vom Sozialhilfeverband genehmigt und mit dem dafür vorgesehenen Budget bezahlt.

Die Pflegedienstleiterin Silvia Anglberger steht als Kopf der Organisations- und Informationsdrehscheibe allen Partnern, Angehörigen und Beteiligten für Wünsche und Anliegen zur Verfügung. „Unser Hauptaugenmerk liegt im freundlichen, partnerschaftlichen und wertschätzenden Umgang miteinander und im gegenseitigen Verständnis. Die Zufriedenheit der uns Anvertrauten ist unser größtes Anliegen. Das verleiht unserer Arbeit Sinn und Freude“, meint die engagierte und sympathische Pflegedienstleiterin, die das „Geschäft“ von der Basis gelernt hat. Sie ist gelernte Krankenschwester und war zwölf Jahre in der mobilen Pflege unterwegs.

Es wird in vier multiprofessionellen Pflegeteams aus den drei Berufssparten Gehobener Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege, der Fachsozialbetreuung Altenarbeit und der Heimhilfe gearbeitet. Dadurch wird den Patienten und Angehörigen bestmögliche und kompetente Versorgung angeboten.

Hauskrankenpflegerinnen sind diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern. Sie übernehmen medizinische und pflegerische Tätigkeiten, überwachen und begleiten den Pflegeprozess und fungieren als Schnittstelle zwischen Ärzten, Angehörigen und den übrigen Versorgungspartnern. Daneben zählt aber auch Beratung, Netzwerkarbeit, Koordination, Führung der Erstgespräche und die Pflegeplanung. Die 22 Mitarbeiterinnen sind täglich zwischen 6 und 20 Uhr im Einsatz.

Fachsozialbetreuerinnen absolvieren eine zweijährige Ausbildung für FSB Altenarbeit und versorgen und unterstützen die Patienten und Klienten täglich nach den Vorgaben des Pflegeplanes. So kann Betroffenen häufig auf lange Sicht der Verbleib im eigenen Wohn- und Lebensumfeld gesichert werden. Derzeit sind zirka 24 FSB im ganzen Bezirk, täglich von 6 bis 20 Uhr, im Einsatz.

Heimhelferinnen des Roten Kreuzes unterstützen in der Lebens- und Haushaltsführung. Sie übernehmen unter anderem Tätigkeiten bei der Haushaltsführung und bei der Versorgung mit Essen. Erledigen Einkäufe, besorgen Medikamente oder leisten Hilfe bei sonstigen Aktivitäten des täglichen Lebens, die alleine nicht mehr durchgeführt werden können. 17 Heimhelferinnen sind wochentags von 6 bis 20 Uhr im Einsatz.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Patient beträgt 35 Minuten. „Die Hauskrankenpflege“, so DGKP Erika Bernroitner, „ist die Königsdisziplin in der Pflege. Es ist uns wichtig, die Selbstbestimmung unserer Patienten zu respektieren und so lange wie möglich die Stärken der Menschen zu erhalten und zu fördern“.

Heimhelferin Sigrid Russegger ergänzt: „Das Vertrauen, das sich zwischen mir und meinen Patienten aufbaut, spürt sich wunderschön an. Es entstehen viele Gespräche, die den Menschen gut tun und Erleichterung schaffen. Diskretion ist oberstes Gebot“. Andrea Kastinger meint noch: „Toleranz ist eine ganz wichtige Eigenschaft, jeder darf so sein wie er ist.“

Pflegedienstleiterin Silvia Anglberger erzählt vom permanenten Personalmangel: „Es ist oft sehr schwierig, gute Arbeitseinteilungen zu schaffen. 95 Prozent der Mitarbeiter sind in Teilzeit, wie haben oftmals längere Zeit offene Planstellen“.

Die Ausbildung für alle drei Disziplinen findet in Mauerkirchen im Gebäude der Diakonie und im Krankenhaus in Braunau statt. Für die Bildungsträger sei es derzeit eher mühsam, die Lehrgänge voll zu besetzen, obwohl die Nachfrage nach gut geschultem Personal nach wie vor groß ist. Diese Nachwuchssorgen haben sich in den letzten Jahren entwickelt. Es wird allerdings bereits eifrig an Lösungen gearbeitet. Eine familienfreundliche Ausbildung in Teilzeit ist ein Kernthema dieser Branche.

Fotos: Karin Kreil

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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