Ein Glas Wein für die Frau und zwei halbe Bier für den Mann
Wie geht man mit Alkohol richtig um? Die BezirksRundschau hat bei Elfriede Hütter-Führthauer von der EGO-Suchtberatungsstelle in Braunau nachgefragt.
BEZIRK BRAUNAU (ebba). „Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol bedeutet, nur möglichst kleine Mengen zu sich zu nehmen. Bei Männern wären das maximal zwei halbe Bier in der Woche, bei Frauen etwa ein Glas Wein“, erklärt Suchtberaterin Elfriede Hütter-Fürthauer. „Genuss braucht Zeit. Man sollte den Alkohol nicht einfach so runterkippen.“ Je schneller man trinkt, desto schneller gerät man in einen Rauschzustand. „Während des Alkoholkonsums sollte man zwischendurch auch einmal zu antialkoholischen Getränken, am besten Wasser, greifen. Außerdem ist es wichtig, dass man trinkfreie Tage einhält“, rät die Expertin.
Bei Jugendlichen stellen sogenannte „Alkopops“ eine ernst Gefährdung dar. „Diese schmecken so süß, dass die Jugendlichen es oft übersehen, wie viel sie bereits getrunken haben und wie beeinträchtigt sie bereits sind. In einem Alkopop befinden sich immerhin fast zwei Stamperl Schnaps.“ Die Grenze zum Rausch ist individuell. „Jemand, der Alkoholkonsum gewöhnt ist, wird mehr vertragen als jemand, der kaum etwas trinkt. Jeder Rausch wirkt auf unseren Körper wie Gift, das dieser wieder abbauen muss. Zu viel Alkohol wirkt sich auf unser Gehirn und eigentlich auf alle Organe unseres Körpers negativ aus.“
Die Gefährdungsgrenze liegt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei 20 g Alkohol (ein Bier bzw. ein Glas Wein) für Frauen und bei 30 g für Männer. Diese Menge gilt als unbedenklich. Ausgeschlossen von dieser Regel sind Schwangere, trockene Alkoholiker und Jugendliche. „Alkohol sollte nie als Problemlöser eingesetzt werden oder um die eigene Schüchternheit zu betäuben. Das wäre bereits Alkoholmissbrauch.“ Wer überprüfen möchte, ob er ein Alkoholproblem hat, „sollte einfach einmal versuchen, auf Alkohol zu verzichten. Wenn grippeähnliche Erscheinungen wie Schwitzen oder Zittern auftauchen und die Gedanken nur noch um die Beschaffung von Alkohol kreisen, sollte man Hilfe in Anspruch nehmen.“
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