Lou Paulsen
Ein Wirbelwind im Gespräch
Sie ist Poetry-Slamerin, Mitglied in einer Punkband, startet demnächst ihre Schauspielausbildung und schreibt ihre eigenen Bücher: Lou Paulsen ist wohl das, was man gemeinhin als "coole Socke" bezeichnet. Wir haben die gebürtige Höhnharterin, die sich selbst als "Wirbelwind" bezeichnet, zum Gespräch getroffen.
BEZIRK BRAUNAU/BAD BIRNBACH (kat). "Ich würde mich selbst als einen sehr offenen Menschen bezeichnen, ich achte immer darauf, dass sich alle um mich herum wohlfühlen können und habe dabei leider einige Selbstzweifel, die immer wieder zum Vorschein kommen. Grundsätzlich würde ich mich als eine Art Wirbelwind bezeichnen", erzählt Lou Paulsen.
Von Braunau in die Welt
Ursprünglich kommt Paulsen aus Höhnhart, ehe sie letztes Jahr nach Braunau gezogen ist. "Im Oktober bin ich dann nach Bad Birnbach in Niederbayern gezogen", so die junge Künstlerin. Nach einer Ausbildung zur Rezeptionistin startet Paulsen im September eine Schauspielausbildung an der Schauspielschule Zerboni in München.
"Mein Berufswunsch als Kind war immer Kindergärtnerin und hat sich dann, als ich älter wurde, zu allem, was Kunst betrifft, geändert, was ich ja immer noch verfolge", strahlt die Braunauerin.
Und auch heute noch sind es vor allem kreative Hobbies, die sie verfolgt: Neben der Leidenschaft für's Schreiben von Texten, dem Theater, ihrer Mitgliedschaft in einer Punkband ist sie außerdem noch Poetry Slamerin. "Die größte Herausforderung an Poetry Slam ist für mich mittlerweile, meine Texte nicht dem Publikum anpassen zu wollen. Man bekommt ja Wertungen dafür und auch wenn die nicht wichtig sind, wie immer jedem, der auftritt, gesagt wird, ist es ein Feedback. Dabei muss ich im Moment wieder lernen, nicht die Texte bringen zu wollen, die am besten ankommen, sondern die, die mir am wichtigsten sind und die ich am liebsten mag", gibt Paulsen einen Einblick und ergänzt: "Die größte Bereicherung für mich ist zum einen die Slamszene an sich, da das meistens sehr liebevolle Herzensmenschen sind und zum anderen, dass man seine Gefühle und Gedanken in Form eines Textes zuerst auf Papier und dann auf die Bühne bringen kann und sie so verstehen und verarbeiten lernt, aber auch aktivistisch tätig sein kann, wenn man will."
"Queer durch Österreich"
Ihre Leidenschaft fürs Schreiben gipfelte bereits letztes Jahr in ihrem Erstlingswerk "Queer durch Österreich".
"Mich inspirieren meistens meine eigene Gefühle oder Gespräche mit anderen Menschen, nicht in dem Sinne, dass ich genau ihre Worte aufschreibe, sondern mehr wie sich jemand fühlt oder das Thema, über welches wir reden, beschäftigt mich dann so sehr, dass es mich inspiriert und ich darüber schreiben möchte", so die Schriftstellerin.
In ihren für das Werk geführten Gespräche hat sie sich auf die Suche nach Antworten auf Fragen wie "Was fasziniert eine Dragqueen an Drag?", "Wie ist es, polyamor zu leben?" begeben.
Doch nicht nur Bücher, basierend auf Tatsachen zählen zu ihrem Genre: Derzeit schreibt sie an einer Fantasygeschichte. "In dem Fall inspiriert mich Mythologie und das kurze fliehen wollen aus der Realität, meistens sind es aber meine Gefühle und Gedanke, die von jemand anderen oder von mehreren Menschen, wie es bei "Queer durch Österreich" der Fall ist", erzählt Paulsen.
Hasskommentare für ihre manchmal doch recht polarisierenden Inhalte habe sie bisher noch nicht erlebt. "Aber viele zweifeln daran, ob es noch nötig ist. Ich hab aber auch von ein paar queeren Leser*innen und den Menschen, die ich dafür interviewt habe, gehört, dass sie es gut finden, dass ich das Thema aufgreife und es ist mir auch persönlich wichtig genug, um Diskussionen darüber zu führen, das ist es auf jeden Fall wert, dass manche blöd reagieren", weiß die junge Autorin.
Wordrap
Kaffee oder Tee? – Tee
Berge oder Meer? – Meer
Helene Fischer oder Metallica? – Metallica
Schokolade oder Chips? – Chips
Hund oder Katze? – Beides, aber a bissl mehr Katze.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.