Werner Gruber im Interview
"Man rockt die Physik oder die Physik springt mit einem um"

Experimentalphysiker Werner Gruber ist Experte für Alltagsphänomene. | Foto: Martin Vukovits/Verlag Ecowin
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BezirksRundschau: Herr Gruber, wie lange verbrachten Sie Ihre Kindheit in Ostermiething? Erinnern Sie sich noch an Ihre alte Heimat?
Werner Gruber: Ich verbrachte die ersten vier Jahre in Ostermiething in der Werkssiedlung der OKA, der jetzigen Energie AG. Woran ich mich noch wirklich gut erinnere, war die wunderbare Au, mit dem Bacherl, wo man herrlich spielen konnte. Allerdings kann ich mich auch noch daran erinnern, wie ich dann dreckig nach Hause kam.

Hat Sie Ihre Zeit im Bezirk Braunau in einer Weise geprägt, dass es Einfluss auf Ihre Karriere hatte?
Schwer zu sagen, ich glaube, dass man mit vier Jahren froh ist, beim Essen nicht zu sabbern und weiß, wo die Toilette ist.

Woher kam das Interesse an der Physik?
Durch das Lesen. Nachdem ich den "Schneemann und die kleine Hexe" gelesen hatte, wurde es Zeit für die großen Entdecker, Forscher, Ärzte usw. Das war für mich damals wirklich cool. Der Weg zur Physik war dann nur mehr kurz.

Wie wurde aus Ihnen ein "Science Buster"?
Dazu wird man geboren. Man rockt die Physik oder die Physik springt mit einem um.

Bei Physikern denkt man eigentlich nicht daran, auf Spaßgranaten zu treffen. Warum ist das bei Ihnen anders, kurzum: Woher kommt‘s, dass Sie Humor haben?
Unterschätzt mir nicht die Physiker! Viele haben so das Bild vom Big-Bang-Theory-Nerd, aber das Bild stimmt nur zum Teil. Es gibt schon Momente, wo wir die Welt eine Spur anders sehen. Aber wir haben genauso Familien, sind geschieden, bluten, haben Ängste und auch Spaß ... Es gibt genauso fade Kabarettisten und auch lustige Rechtsanwälte.

Was ist das Spannende an der Physik? Was begeistert Sei daran?
Mit wahrscheinlich 30 Grundgesetzen kann man praktisch das Universum erklären und dennoch gibt es immer noch so viel, was man noch nicht weiß. Und das Schöne ist, man kann sehr viel ausschließen, was es nicht gibt und geht damit nicht irgendwelchen Scharlatanen auf den Leim. Man ist also gefeit von Astrologie, Bachblüten oder Homöopathie.

Lässt sich die Physik – mit Humor vermittelt – leichter verstehen?
Ich glaube, dass der Humor schon wichtig ist, aber wichtiger ist es, sich zu überlegen, wie man die Physik erklärt. Manchmal denke ich einen ganzen Nachmittag darüber nach, wie man dieses oder jenes erklären kann, welche Probleme jemand bei einer Erklärung haben kann und wie man das Ganze lösen kann. Die Physik zu verstehen ist eines, sie zu erklären leider was ganz anderes.

Welchem Alltagsphänomen konnten oder wollten Sie bislang noch nicht auf den Grund gehen?
Der Dummheit und der Ignoranz.

Steckt eigentlich mehr Physiker oder mehr Kabarettist in Ihnen?
Ich bin kein Kabarettist. Bei den "Science Busters" muss Herr Puntigam lustig sein. Ich muss nur die Physik erklären, das ist schwierig genug. Natürlich habe auch ich ein Mundwerk mit dem ich mich zur Wehr setzen kann, aber ich habe noch nie ein Soloprogramm gespielt, noch habe ich Interesse daran. Ich möchte gerne wieder forschen.

Sie beschäftigen sich ja auch mit der "kulinarischen Physik". Haben Sie schon einmal mit Innviertler Schmankerl experimentiert?
Ja, mit Haschee- oder Grammel- oder überbackenen Knödeln ... aber da ist die Mama besser!

Zieht es Sie ab und an noch in den Bezirk Braunau? Kennt man Sie da noch als "gebürtigen Ostermiethinger"?
Leider kenne ich dort niemanden mehr und leider habe ich keinen Grund, nach Ostermiething zu kommen.

Woran arbeiten Sie gerade? Was können Ihre Fans noch alles von Ihnen erwarten?
Da ich seit vier Monaten Direktor vom Planetarium der Stadt Wien, der Urania- und der Kuffner-Sternwarte bin, muss ich im Moment etwas kürzer treten. Da gibt es viel zu managen, zu erklären und vor allem viel zu lernen. Da wird es die nächsten Monate etwas ruhiger – für die anderen – ich habe sehr viel zu lernen!

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