Wie es ist, nach Sansibar auszuwandern
"Man wird hier sehr offen aufgenommen."

Viele Massais haben einen Shop am Strand. Dort hat Denise Danninger viel Zeit verbracht, so sind die Fotos mit den Kindern entstanden. Denn auch Mama Massais, so nennt man die Frauen, sind dort und verkaufen selbst gemachten Schmuck. Sie haben ihre Kinder immer dabei. | Foto: Denise Danninger
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  • Viele Massais haben einen Shop am Strand. Dort hat Denise Danninger viel Zeit verbracht, so sind die Fotos mit den Kindern entstanden. Denn auch Mama Massais, so nennt man die Frauen, sind dort und verkaufen selbst gemachten Schmuck. Sie haben ihre Kinder immer dabei.
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  • hochgeladen von Gwendolin Zelenka

Denise Danninger aus Braunau am Inn wanderte im August 2022 nach Sansibar, Ostafrika aus.

BRAUNAU/SANSIBAR. Im August 2022 wagte Denise Danninger einen bedeutenden Schritt in ihrem Leben: Die 28-Jährige hat ihre Taschen gepackt und ist nach Sansibar ausgewandert. Erstmal war sie im Sommer 2021 allein zu der Inselgruppe vor der Küste Ostafrikas gereist und hat sich sofort in die Insel verliebt. "Es war wie zuhause ankommen", berichtet sie, "Ich wollte unbedingt eine Reise für mich alleine antreten. Das war eine Challenge für mich, aber das wollte ich auch. So kam ich auf Sansibar." Lange dauerte es nicht und die junge Frau kündigte ihren Job in Braunau. "Ursprünglich hatte ich geplant, zwischen Österreich und Sansibar hin und her zu reisen. Ich hatte in Braunau eine Eigentumswohnung und hab mir immer jemanden suchen müssen, der sich um darum kümmert. Irgendwann wollte ich das nicht mehr." Anfang 2022 entschied Danninger für sich, auszuwandern. Im Frühling machte sie es offiziell.

Ein Traum wurde wahr

In erster Linie begeistern Danninger die Menschen in Afrika. "Man wird hier sehr offen aufgenommen. Das Leben findet draußen statt. In Europa ist es mehr so, dass jeder seine eigenen vier Wände hat und sehr viel mehr Wert auf Privatsphäre legt. Auf Sansibar ist man fast nie zuhause. Man ist immer draußen unterwegs und mit Menschen zusammen." Auch der weiße Strand und das türkis-blaue Meer haben sie in ihren Bann gezogen.
Bei ihrer Entscheidung musste sich Danninger vor allem einer Sache bewusst werden: "Man muss sich mit emotionalen Themen auseinandersetzen. Man lässt seine Lieben zurück und weiß, dass man sie nur noch selten sieht. Das war die größte Herausforderung: Zu wissen, dass ich die Menschen lange nicht mehr sehe, die mir wichtig sind." Die junge Frau ist dennoch glücklich in ihrem neuen Zuhause. Wenn sie nach Österreich fliegt, freut sie sich schon auf ihre Rückkehr in ihr Zuhause auf Sansibar. "Es gab Tage, wo ich meinen Traum angezweifelt habe. Aber wenn es wirklich schief gehen sollte, kann ich nach Österreich zurückkehren. Das ist natürlich ein großes Privileg, das ich habe."

Spendenkampagne

Mittlerweile kennt Danninger viele Leute hier und hat einen Freund. Er arbeitet auf Sansibar. So sind sich die beiden des Öfteren aufgefallen und lernten sich kennen. Manchmal besucht sie am Festland in Tansania ein Massaidorf. "Mein Freund ist ein Massai und wir besuchen seine Familie oft dort", erzählt sie. Die Massai sind ein Nomadenvolk, das im Süden Kenias und im Norden Tansanias lebt.
In dem Massaidorf sind die Frauen für die Wasserversorgung verantwortlich. Sie gehen täglich bis zu 20 Kilometer mit Eseln, um Wasser für ihr Dorf zu holen. Es gibt kein fließendes, sauberes Wasser und keinen Strom. Um ihnen diesen Weg zu erleichtern und für reines Wasser zu sorgen, hat Danninger eine Spendenkamapgne für einen Wassertank gestartet. Der Tank soll ein Fassungsvermögen von 2.000 Liter haben. "Ich habe vor Ort gesehen, dass ein Bedarf da ist. Man bekommt mit, dass die Frauen jeden Tag kilometerweit gehen. Wenn die ganze Summe nicht zusammen kommt, dann zahle ich es selbst dazu. Der Tank wird mit Regenrinnen verbunden, damit immer frisches Wasser dazu kommen kann."
Obwohl die Leute in den Dörfern vor diese täglichen Herausforderungen gestellt werden, betont Danninger: "Von außen wird Afrika oft als armer Kontinent angesehen. So, als hätten sie nichts. Aber die Menschen sind hier wirklich glücklich. Jeder Tag ist ein Geschenk."

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Foto: Cityfoto
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