Mauthausen Komitee fordert
Braunau soll Hitler-Vertrautem Ehrenbürgerschaft entziehen

Das Mauthausen-Komitee fordert eine Aberkennung der Ehrenbürgerschaft von Josef Reiter. | Foto: BezirksRundSchau
  • Das Mauthausen-Komitee fordert eine Aberkennung der Ehrenbürgerschaft von Josef Reiter.
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Laut Schriftsteller Ludwig Laher sei Braunaus Ehrenbürger Josef Reiter ein Vertrauter des "Führers" gewesen. Die Stadt Braunau hat Forschungen in Auftrag gegeben.

BRAUNAU. Wie die "OÖN" berichtet, weist der bekannte Schriftsteller Ludwig Laher darauf hin, Braunaus einziger Ehrenbürger, Komponist Josef Reiter, sei ein glühender Nationalsozialist mit Naheverhältnis zu Adolf Hitler gewesen. Diese "Entdeckung" machte der Verein "Memory Gaps" im Jahr 2020.

"Verhöhnung muss beendet werden"

Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich, sagt dazu: "Das glaubt man kaum: In der Geburtsstadt Adolf Hitler ist bis heute einer seiner Vertrauten Ehrenbürger. Diese Verhöhnung der NS-Opfer muss beendet werden."
Das Oberösterreichische Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus schließt sich Mernyis Forderung an: "Gerade lässt das Innenministerium Hitlers Geburtshaus für viele Millionen Euro umbauen, weil es dessen Geschichte 'neutralisieren' will. Braunaus brauner Ehrenbürger zeigt wieder, wie absurd das ist", so Netzwerk-Sprecher Robert Eiter.

Straßen sollen umbenannt werden

Aber nicht nur die Ehrenbürgerschaft Reiters soll aberkannt werden. Ebenso sollen die Josef-Reiter-Straße und die Franz-Resl-Straße umbenannt werden. Beide seien glühende NS-Hetzer und Judenhasser gewesen, so Willi Mernyi.
"Wenn die vielen offiziellen Beteuerungen, dass Antisemitismus in Österreich keinen Platz hat, ernst gemeint sind, führt an der Umbenennung der Straßen kein Weg vorbei", schließt Robert Eiter ab.

Statement der Stadt Braunau

Auf Anfrage der BezirksRundSchau gibt Bürgermeister Johannes Waidbacher folgende Stellungnahme ab: "Der Gemeinderat hat am 25. Mai beschlossen, dass zu mehreren Straßennamen eingehendere Forschungen betrieben werden soll. Hier stehen unter anderem die Biographien von Josef Reiter und Franz Resl im Fokus."
Auch die Ehrenbürgerschaft von Reiter werde dabei kritisch analysiert. Mit dem Abschluss der der Forschungen sei in der ersten Jahreshälfte 2024 zu rechnen. Auf dessen Grundlage seien dann konkrete Maßnahmen zu treffen. Anzuführen sei auch, dass Josef Reiter nicht der einzige Ehrenbürger der Stadtgemeinde Braunau am Inn ist.

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