Moosdorf macht E-mobil

MOOSDORF (höll). Vier Bushaltestellen und ein nah gelegener Lokalbahnhof: Moosdorf steht in Sachen Nahverkehr gar nicht so schlecht da, was aber fehle seien die Zubringer, erklärt Bürgermeister Manfred Emersberger. Diese Aufgabe soll ein Dorfmobil übernehmen: "Wir wollen damit nicht eine Konkurrenz zu den öffentlichen Einrichtungen schaffen, es soll nur eine Ergänzung des Angebots sein", betont Barbara Zimmermann, Obfrau der Arbeitsgruppe "Moosdorf macht mobil".

Profitieren würde vom Projekt die ganze Gemeinde: Schüler, Pendler sowie Ältere und Pflegebedürftige. Das Dorfmobil ist ein Tür-zu-Tür-Dienst und – innerhalb bestimmter Zeiten – auf Abruf bereit. Zwar sind auch wenige fixierte Routen vorgesehen, größtenteils wird aber bedarfsorientiert gefahren: "Wir arbeiten gerade an einem Fahrplan. Es wird sicher eine wöchentliche Route zu den Ärztezentren in Mattighofen und Ostermiething geben, im Sommer zum Badesee oder Sonntags zum Gottesdienst", erklärt Zimmermann. Preislich ist das Dorfmobil sehr attraktiv: "Pro Fahrt fallen 1 bis 2,5 Euro an – je nach Streckenlänge."

Die Fahrer werden Freiwillige sein. Bereits vorab haben sich mehr als 40 Moosdorfer dafür gemeldet: "Die werden wir auch brauchen. Das Dorfmobil wird wochentags von 7 bis 19 Uhr und am Wochenende - je nach Bedarf – vormittags unterwegs sein. Wir rechnen mit gut 20 Fahrten am Tag", so die Arbeitsgruppenobfrau.

Vor einer Woche ist aus der Arbeitsgruppe "Moosdorf macht mobil" ein Verein geworden. Noch im Sommer soll das Dorfmobil angeschafft werden: "Wir haben entschieden, dass es ein Elektroauto sein soll. Den Strom dafür erhalten wir von einer Fotovoltaikanlage, die auf dem Schuldach installiert wird. Damit sind wir absolut CO2-neutral unterwegs", freut sich Zimmermann und Emersberger ergänzt: "Das wird ein Vorreiterprojekt für ganz Österreich." Im Herbst wird mit den ersten Fahrten begonnen.