Anzahl sinkt
Sieben Verkehrstote im Bezirk Braunau

- Die Anzahl der Todesopfer im Bezirk ist in den letzten Jahren gesunken. 2023 mussten sieben Personen ihr Leben auf der Straße lassen.
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Während die Anzahl der Verkehrstoten in Österreich gestiegen ist, ist sie im Bezirk Braunau gesunken.
BRAUNAU. Waren es vor zwei Jahren noch zwölf und vor einem Jahr neun, beläuft sich die Anzahl der Verkehrstoten im Bezirk Braunau im Jahr 2023 auf sieben. "Die tödliche Unfallrate ist im vergangenen Jahr in ganz Oberösterreich und auch im Bezirk Braunau gesunken, das sind grundsätzlich positive Nachrichten", erklärt Braunaus Chefinspektor Kurt Reiter. 73 Personen mussten im vergangenen Jahr in Oberösterreich ihr Leben auf der Straße lassen – sieben davon im Bezirk Braunau. Trotz der positiven Entwicklung stellt der Sprecher des Verkehrsclubs Österreich, Christian Gratzer, klar:
"Jeder tödliche Verkehrsunfall ist einer zu viel. Umso wichtiger ist es, durch Verkehrssicherheitsmaßnahmen die Zahl der schweren Verkehrsunfälle zu reduzieren und damit Menschenleben zu retten."
Weniger Alkolenker
Die Unfälle mit Todesfolge sind meist den Pkw-Lenkern geschuldet. "Im letzten Jahr sind zum Beispiel zwei Motorradfahrer durch die Vorrangverletzung eines Autofahrers ums Leben gekommen. Außerdem zwei Beifahrer und ein Fußgänger", informiert Reiter. Positiv ist laut ihm allerdings, dass die Anzahl der alkoholisierten Lenker abgenommen hat: Nur bei einem der sieben Unfälle war eine alkoholisierte Person beteiligt. Wodurch die Unfälle entstehen, sei laut Reiter schwer zu sagen. Die Handynutzung am Steuer könnte zwar ein Grund sein, ist aber nur selten nachweisbar.
"Wenn wir bei jedem Unfall das Handy auswerten dürften, um zu sehen, wann damit umgegangen worden ist, wäre die Aufklärung der Ursache einfacher."
Diese Auswertung ist der Polizei allerdings nicht gestattet, sie wäre laut Reiter aber durchaus sinnvoll – hier sei die Politik gefragt.
Tempo senken
Laut VCÖ spielt das Tempo eine große Rolle bei der Vermeidung von Unfällen. "Wird ein Fußgänger von einem Auto mit 50 Kilometern pro Stunde angefahren, entspricht das einem Fall aus zehn Metern Höhe", verdeutlicht VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Reduziert man die Geschwindigkeit, reduzieren sich auch automatisch der Anhalte- und Reaktionsweg der Verkehrsteilnehmer. Durch ein Tempolimit von 80 anstatt 100 Kilometern pro Stunde auf Freilandstraßen und von 30 statt 50 Kilometern pro Stunde im Ortsgebiet könne die Unfallrate gesenkt werden. Dafür setzten sich schon einige Bürgermeister ein – so auch Manfred Emersberger aus Moosdorf. Er forderte schon im Sommer des letzten Jahres eine Änderung in der Straßenverkehrsordnung, um Tempo 30 im Ortsgebiet leichter umsetzen zu können. "Gerade für Kinder, die zur Schule gehen, ist es wichtig, dass es nicht nur direkt vor der Schule, sondern am gesamten Schulweg verkehrssicher ist. Wenn Gemeinden sehen, dass es eine Temporeduktion für die Verkehrssicherheit braucht, dann sollen sie diese auch einfach umsetzen können", so Gratzer.
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