Wieder mehr Lust statt Frust im Sexualleben
Zu einer guten Beziehung gehört ein erfülltes Sexualleben, das für beide Partner passen sollte.
BEZIRK (ah). „Zu jeder Lebensphase können sexuelle Probleme und Störungen auftreten. Anstatt sich gegenseitig anzuschweigen, sollte der Sache auf den Grund gegangen werden", rät Oberarzt Jakob Seiwald, Leiter der sexualmedizinischen Ambulanz am Krankenhaus St. Josef in Braunau. Grundsätzlich betreffen sexuelle Störungen Frauen und Männer gleichermaßen. Während bei Männern frühzeitiger Orgasmus oder Erektionsprobleme im Vordergrund stehen, leiden Frauen unter fehlender oder mangelnder Lust, Orgasmusproblemen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Seiwald bemerkt, dass auch bei Männern die verminderte sexuelle Lust im Zunehmen ist. „Sehr häufig kommen Paare nach jahrelangem Leidensweg und oft erst dann, wenn die Beziehung vor einer drohenden Trennung steht“, weiß der Facharzt aus seiner jahrelangen Erfahrung.
Vielfältige Ursachen
Sexuelle Störungen können vielfältige Ursachen haben: akute oder chronische Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen, Rheuma, Operationen, chronische Schmerzen, Harnverlust, Unfallfolgen oder Medikamenteneinnahme. Auch der normale Alterungsprozess, abnehmende körperliche Leis-tungsfähigkeit, Wechseljahre oder Schwangerschaft und Geburt können für die Entstehung von sexuellen Problemen verantwortlich sein. Genauso aber auch der Verlust des Partners durch Trennung oder Tod, Alltagssorgen, Stress, Existenz-ängste oder unterschiedliche sexuelle Vorlieben. Stationäre und ambulante Patienten am St. Josef können die sexualmedizinische Betreuung in Anspruch nehmen. Eine weitergehende Sexualtherapie erfolgt in der Praxis von Doktor Seiwald in Trimmelkam/St. Pantaleon.
Medikamente sind nicht immer ein Lösung
In fünf bis zehn Sitzungen wird versucht, die Zufriedenheit in der sexuellen Beziehung wieder herzustellen. „Mir geht es darum, dass das Paar quasi als Experte für sich und seine Beziehung einen eigenen Weg zu einer gemeinsamen erfüllenden Sexualität findet. Von Männern wird oft eine medikamentöse Lösung auf Knopfdruck gewünscht. Das ist aber nur bei ausgesuchten Situationen möglich, die dann vom Urologen behandelt werden", weiß Seiwald. Insgesamt sei die menschliche Sexualität vielschichtig, sodass eine Therapie die körperlichen, geistigen und sozialen Bereiche berücksichtigen sollte, weiß Seiwald. Durch die Therapie kann das Paar oder der Einzelne zu einer Lösung kommen, die der gelebten Sexualität neue Lust und Bedeutung gibt.
ZUR SACHE:
Mehr Informationen zur sexualmedizinischen Tätigkeit von Jakob Seiwald gibt es auf www.sexulmedizin-sexualtherapie.at.
Die sexualmedizinische Ambulanz am Krankenhaus St. Josef ist Anlaufstelle bei Störungen des sexuellen Erlebens und Verhaltens der Frau und des Mannes. Grundsätzlich soll beim Paar/Patienten neben der Wiederherstellung der gestörten Sexualfunktion vor allem die Erhöhung der sexuell-partnerschaftlichen Beziehungszufriedenheit im Vordergrund stehen. Termine können unter 07722/804-5800 von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr vereinbart werden.
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