Interview
"Wir bieten die Möglichkeit sich bei uns auf den Friedhof zu legen"

Foto: Gemeindeamt Uttendorf

Josef Leimer ist seit 2008 Bürgermeister von Uttendorf. Im Gespräch mit der BezirksRundSchau spricht er über die anstehenden Projekte, seine größten Highlights und wie sich das Leben in der Pension vorstellt.

Herr Bürgermeister, welche Projekte stehen im Jahr 2023 an vorderster Stelle?
Leimer: Die größten Vorhaben sind das Projekt „Hochwasserschutz Uttendorf“, die Zusammenfassung der Krabbelstuben-Gruppen und des Kindergartens in ein Gebäude und die Digitalisierung von Uttendorf. Diese wollen wir Step by Step abarbeiten.

Wie ist der derzeitige Stand beim Hochwasserschutz Projekt?
Die Ausschreibungsphase wird bald anlaufen. Der Bau soll dann nächstes Jahr beginnen. Das ganze wird alleine die Gemeinde etwa fünf bis sechs Millionen Euro kosten.

Wie groß ist das Hochwasser Problem in Uttendorf?
Wenn es zu Hochwassern kommt stehen bei uns meist zwischen 70 und 80 Häusern unter Wasser. Etwa alle fünf bis sechs Jahre kommt es zu Überflutungen. Zum Glück entstehen aber meist nur geringe Schäden.

Was gefällt Ihnen am Bürgermeisterdasein besonders?
Es ist ein schöner Job. Man hat in jedem Beruf teilweise Ärger oder Stress. Aber in diesem Beruf überwiegen die schönen Momente. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktion funktioniert einwandfrei. Wir arbeiten alle für Uttendorf.

Viele Gemeinden sind mit leer stehenden Marktplätzen konfrontiert. Wie ist die Lage in Uttendorf?
Wir sind gerade bei der Aufnahme der Ist-Situation. Soll heißen, wir schauen, wo es möglich ist, Kleinbetriebe und Start-ups unterzubringen. Danach versuchen wir, mit den Eigentümern in Kontakt zu treten und sie über die Förderungen zu informieren. Jedoch sollen am Marktplatz keine weiteren Wohnungen entstehen, von denen haben wir genug.

Was würden Sie sich vom Land Oberösterreich im Bezug auf die Gemeindepolitik wünschen?
Ein bisschen mehr Eigenständigkeit. Es soll nicht sein, dass man gefühlt 17 Stellen fragen muss, ob man einen Grund umgewidmet bekommt. Auch in finanzieller Hinsicht würde ich mir ein wenig mehr Handlungsfreiraum wünschen.

Im Mattigtal kommt es immer wieder zu Verkehrsunfällen durch unbeschrankte Bahnübergänge. Betrifft das auch Ihre Gemeinde?
Ja, das betrifft uns genauso wie die umliegenden Gemeinden. Ursprünglich hatten wir 12 bis 13 Bahnübergänge, diese sollen nun auf maximal drei oder vier zusammengelegt werden. Wir sind gerade in Gesprächen mit den ÖBB, wie man dieses Problem lösen kann. Viele Bürger wollen aber den dadurch eventuell entstehenden Umweg nicht in Kauf nehmen. Das wird noch eine kleine Challenge.

Was hat Sie motiviert in die Politik zu gehen?
Ganz einfach. Mit 15 Jahren war ich einer Gruppe unterwegs die sich öfter mal getroffen und gemeinsame Dinge unternommen hat. Daraus entstand ein Club und ich wurde der Obmann. Da wir einige Veranstaltungen abhielten, trat der ehemalige Bürgermeister an mich heran. Da ich schon immer gerne in Vereinen tätig war, trat ich auch der Partei bei. Irgendwann stellt man fest man ist der Älteste und einer muss den Job ja erledigen. Schlussendlich bin ich seit 2008 Bürgermeister.

Was waren Ihre Highlights als Bürgermeister?

Da gibt es Viele. Aber der Bau der Mehrzweckhalle ist mir besonderes im Gedächtnis geblieben. Es kommen heute noch Leute zu uns und sagen, dass war gute Arbeit. Auch die Zusammenlegung der drei Feuerwehren war ein Highlight. Dass hat zwar viel Energie gekostet, heute ist aber jeder froh darüber.

Wie würden Sie jemanden überzeugen, nach Uttendorf zu kommen?
Wir haben alles: eine Krabbelstube, einen Kindergarten und eine Schule. Weiters die Möglichkeiten, einen Beruf zu erlernen und hier zu arbeiten. Man kann fortgehen und hat überall hin kurze Wege. Wir bieten sogar die Möglichkeit, sich bei uns auf den Friedhof zu legen. Also alles, von der Wiege bis zur Bahre.

Was haben Sie für Ihre Zukunft geplant?
Ich wünsche mir einfach, dass es so weitergeht wie bisher. Die Pension befindet sich in Reichweite, da möchte ich mir einen Wohnwagen kaufen und Städte wie etwa Helsinki besuchen.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Braunau auf MeinBezirk.at/Braunau

Neuigkeiten aus Braunau als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Braunau auf Facebook: MeinBezirk.at/Braunau - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Braunau und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.