PFAS im Bezirk Braunau
Zehn von 14 Wildschweinfleisch-Proben sind kontaminiert

- Die Untersuchungen im Bezirk Braunau wurden im Herbst des Jahres aufgenommen.
- Foto: Panthermedia.net/JakubMrocek
- hochgeladen von Elisabeth Latzelsberger
Bei zehn von 14 untersuchten Wildschweinfleisch-Proben aus dem Weilhartsforst und dem Kobernaußerwald konnte eine zu hohe Menge an Perfluoralkylsubstanzen, kurz PFAS, festgestellt werden.
BEZIRK. Im Herbst 2023 ordnete der Veterinärdienst des Landes Oberösterreich eine Untersuchung an, um eine mögliche Belastung von Wildschwein-Fleisch durch Perfluoralkylsubstanzen ausschließen oder abklären zu können. Nun steht fest: Zehn der 14 untersuchten Fleischproben haben den Grenzwert von PFAS im Muskelfleisch überschritten. Jagdleiter des Bezirkes Braunau sowie der in den angrenzenden Bezirke Ried und Vöcklabruck liegenden Jagdgebiete des Kobernaußerwaldes werden nun dazu angehalten, die erlegten Wildschweine nicht mehr oder nur nach einer Untersuchung in Umlauf zu bringen.
Kontamination in Bayern
Ausschlaggebend für die Untersuchung war die Kontamination von Schwarzwild im angrenzenden Bayern. Schon seit längerem sind Umweltkontaminationen aus der Chemie- und Kunststoffindustrie, vor allem im Landkreis Altötting, bekannt. Heuer wurde den dortigen Jagdausübenden die Empfehlung gegeben, Schwarzwild nicht als Lebensmittel in Verkehr zu bringen, weil eine Kontamination des Fleisches nicht ausgeschlossen werden kann.
Andere Tiere sind unbelastet
Die Untersuchungen in Bayern haben auch ergeben, dass das Fleisch anderer Tiere wie Rehe oder Hasen nicht belastet ist. Das lässt sich mit den unterschiedlichen Lebensgewohnheiten der Tiere erklären: Im Gegensatz zu anderen Lebewesen durchwühlen Wildschweine die Erde und ernähren sich von Würmern, Maden und Wurzeln aus dem Boden.
Gesundheitliche Folgen
PFAS werden bereits jahrzehntelang bei der Herstellung einer Vielzahl von Produkten wie Textilien, in der Autoindustrie, Lebensmittelverarbeitung oder in der Elektronik verwendet. Die Verwendung einiger dieser Substanzen wurde aufgrund der problematischen Umwelteigenschaften in den letzten Jahren bereits verboten. Die Stoffe werden vom Menschen hauptsächlich über Lebensmittel aufgenommen und führen zu erhöhten Cholesterinwerten, entwicklungstoxische Effekten beim ungeborenen Kind und zur Entwicklung von Krebs bei Erwachsenen.
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