25,6 Millionen Euro für Umfahrung
Im Frühling geht es los: Die Umfahrung St. Peter soll eine Verkehrsentlastung von 95 Prozent bringen.
ST. PETER (höll). An Spitzentagen donnern bis zu 15.000 Fahrzeuge durch die 2500-Einwohner-Gemeinde St. Peter am Hart. "Gut 30 Prozent davon ist Schwerverkehr", weiß Bürgermeister Rüdiger Buchholz. Seit 30 Jahren gibt es den Wunsch der Gemeinde nach einer Umfahrung. Im März/April diesen Jahres wird dieser Wunsch nun Wirklichkeit. "Mit der Umfahrung können bis zu 95 Prozent des Verkehrs aus dem Ortskern auf die neue Straße verlagert werden. Dadurch steigt zum einen die Verkehrssicherheit und zum anderen die Lebensqualität der Anwohner", erklärt Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl. Zudem entspreche die B148 nicht mehr dem Standard für überregionale Straßen: "Mit der Ortsdurchfahrt und vielen Hauszufahrten weist der Bestand sehr ungünstige Verhältnisse auf und ist wegen des schmalen Querschnittes äußerst unfallträchtig."
Der Trassenverlauf
Die neue Trasse beginnt von Altheim kommend im Bereich der Walddurchfahrt an der Gemeindegrenze zwischen Weng und Mining. Nach einem langgezogenen Linksbogen schwenkt die Umfahrung Richtung Westen und verläuft anschießend auf ebenen, landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dabei teilt die künftige Trasse die 900 Meter lange Ackerplatte zwischen der B148 und dem Hartwald. Das bedingt auch eine Verlängerung der Zufahrt nach Mining. Auf Höhe des Ortszentrums St. Peter schwenkt die Trasse leicht nach Süden in eine unverbaute Lücke zwischen Siedlungsbereich und Wald und umfährt St. Peter großzügig. Im letzten Abschnitt wird die Straße wieder an den Bestand herangeführt (siehe Foto).
25,6 Millionen Euro investiert das Land Oberösterreich in den Bau der Umfahrung: "Wenn alles planmäßig verläuft können wir im Herbst 2015 die Straße für den Verkehr freigeben", so Hiesl. Ein Thema, dass derzeit in Bearbeitung ist, ist die Kreuzung beim Umspannwerk: "Hier muss es auch noch eine Lösung geben. Zuerst wird aber die Umfahrung gebaut", weiß Buchholz. Zudem hofft der Bürgermeister auf Lärmschutzmaßnahmen im Bereich Luisenhöhe und Jahrsdorf: "Auch, wenn die Umfahrung für die meisten St. Peterer eine wesentliche Verbesserung mit sich bringt, so gibt es nicht nur Gewinner. Dass es gerade in diesen Bereichen zu einer erhöhten Lärmbelästigung kommen wird, ist nicht wegzudiskutieren. In Sachen Lärmschutz sind wir bereits in Gesprächen mit dem Land." Letztlich würde aber die Mehrheit von der Umfahrung profitieren, so Buchholz.
Ein Thema, dass die Jäger beschäftigt ist der Wildwechsel auf der neuen Umfahrung: "Es werden zwei Unterführungen speziell für diesen gestaltet. Mit zwei Heckenzügen beiderseits der Trasse soll das Wild gezielt zu den Unterführungen hingeführt werden – so dass es gefahrlos wechseln kann. Zusätzlich werden optische und akustische Wildwarnreflektoren angebracht. Damit haben wir in den letzten Jahren ausgezeichnete Erfahrungen gemacht", erklärt Hiesl.
2015 folgt Mattighofen
Mit dem Bau der Umfahrung St. Peter fällt auch der Startschuss für die umstrittene Umfahrung Mattighofen. Diese soll in drei Abschnitten errichtet werden: "Ziel ist es, dass wir 2015 mit dem ersten Abschnitt, das ist die Umfahrung Munderfing, beginnen", so Hiesl.
Wie sich die Grundstückspreise in St. Peter in den letzten Jahren verändert haben und ob das etwas mit der Umfahrung zu tun hat lesen sie hier.
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