Braunauer wird nach Unfall zum erfolgreichen Triathleten
Hager Hans-Jörg aus Braunau erlitt mit 24 Jahren eine Gehirnblutung. Der Sport hat ihn dazu motiviert, nicht aufzugeben.
BRAUNAU. "Man gibt Briefe auf, sonst nichts!" Das sagt Triathlet Hager Hans-Jörg mit Überzeugung zu der Frage, was ihn nach seinem Unfall motivierte, weiterzumachen. Der 1964 geborene Braunauer erlitt 1989 eine Gehirnblutung beim Skifahren, damals war er erst 24 Jahre alt. "Ich hab im Prinzip alles wieder lernen müssen wie ein Kleinkind" so Hans-Jörg. Er hat sich von der Bettlägerigkeit zum Sport hochgearbeitet. Dieser Prozess zog sich über Jahre, doch 1997 trat er seinen ersten Triathlon an.
Unterstützung von der Familie
Die größte Unterstützung während seiner Zeit im Krankenhaus kam von seiner Familie: "Meiner Familie muss ich danken, dass ich wieder so bin. Als ich im Koma lag, hat meine Mutter tagtäglich mit mir am Bett geredet." Der Sportler war am ganzen Körper gelähmt, im Kopf aber immer klar. Trotz Einschränkungen in der Motorik und im Sprachzentrum ist er top-fit.
Fit für den Triathlon
Die Teilnahme am ersten Triathlon fand eher spontan statt, nachdem es ihm ein Freund nahegelegt hatte. Hans-Jörg hatte dafür bereits "unbewusst" trainiert, weil er nach dem Unfall ohnehin durch Schwimmen, Radfahren und Laufen wieder fit werden wollte. Somit waren die Voraussetzungen für eine Teilnahme optimal geschaffen.
Mittlerweile nimmt er pro Jahr an etwa zehn bis 15 Triathlons teil und ist seit 1997 beim Verein ATSV Braunau aktiv, der sich als Triathlon ATSV Braunau eigenständig gemacht hat. Dort war der Triathlet von 1998 bis 2003 Sektionsleiter.
Selbständig als Trainer
Über die Jahre hat sich eine große Zahl an Wettbewerben angesammelt. "Nächste Woche feiere ich ein kleines Jubiläum von meinem 260. Triathlon" berichtet der Sportler stolz.
Im Jahr 2000 machte er zustäzlich zu den Triathlons noch eine Ausbildung als Fitnesstrainer, 2001 machte er sich dann selbstständig. Seit dem 1. Jänner 2015 ist er in Frühpension, seine Tätigkeit als Trainer übt er jetzt nur noch unentgeltlich und privat aus.
Rund um die Uhr aktiv
Selbst seine Freizeit gestaltet Hans-Jörg sportlich. Mit seiner Verlobten, die Sport eher als Hobby sieht, nahm er an einem Wettkampf mit Kombinationswertung teil. Er selbst schwamm drei Kilometer, seine Gefährtin lief eine Strecke von fünf Kilometern.
Jetzt lässt es der Triathlet etwas ruhiger angehen, seine Trainingsstunden haben sich halbiert und er läuft nicht mehr so lange Triathlons wie zum Beispiel den Ironman. Dennoch sieht seine Zukunft sportlich aus: "Mein Ziel ist es, bis ins hohe Alter Sport zu machen. Der Sport hat mich wieder fit gemacht und ich bin noch relativ gesund. Ich kann das nur jedem empfehlen, sich irgendeine Sportart auszuwählen und dabei zu bleiben."
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