Pflege und Co.
Krisenfeste Jobs für eine sichere Zukunft
Gute Handwerker, die etwas von ihrem Beruf verstehen, werden in Zukunft mehr gebraucht als je zuvor.
Der Wandel der Arbeitswelt betrifft alle – Unternehmen, Beschäftigte, Selbstständige, Junge und Ältere. Gleichzeitig ist er vielschichtig und dynamisch. Um diesen Wandel zu gestalten, braucht es ein gutes Verständnis der Veränderungsprozesse. "Grundsätzlich ist festzuhalten, dass jede berufliche Ausbildung resilienter gegenüber einer neuerlichen Arbeitslosigkeit macht. Jobs im Facharbeiterbereich sind auch in Krisen viel weniger bedroht, als Anlerntätigkeiten. Somit ist die Lehre dementsprechend die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit im Bezirk Braunau", so Stefan Seilinger, stellvertretender Leiter des Arbeitsmarktservice Braunau. Zu den krisenfesten Branchen im Bezirk zählen unter anderem Handwerk und Gewerbe, wie etwa Installateure und Heizungsbauer. In der Industrie sind es die Elektrotechnik oder die Mechatronik. Auch die Gastronomie zählt zu den krisenfesten Branchen. Hier sind es etwa die Köche. Im Pflegebereich sind es die Pflegefachassistenz oder Fachsozialbetreuer. Letzteres wird ab sofort auch als Lehrberuf angeboten werden. Und gute Ausbildung ist schon die halbe Miete. Aber unabhängig von der Branche, kann festgestellt werden, dass es mehr offene Lehrstellen gibt, als potenzielle Bewerber am Lehrstellenmarkt allgemein. Berufsbildende und höhere Schulen stellen hier eine große Konkurrenz dar. "Ich erkenne vielfach auch die fehlende Reife der Jugendlichen, um mit 14 Jahren sich entsprechend mit Berufskunde auseinanderzusetzen. Um über Schnupperpraktikas und Erfahrungsberichte im privaten Umfeld, Entscheidungen beruflicher Natur zu treffen. Wenn die persönlichen Interessen nicht im beruflichen Kontext abgebildet werden können, geht man den bequemen Weg und bleibt dem Schulsystem treu."
Berufe im Wandel der Zeit
Was früher der Wagner war, das ist heute der Fahrzeugbaumechaniker. Aus dem Drahtzieher wurde die Fachkraft für Metalltechnik. Manche Berufe verschwanden auch ganz oder gingen in anderen auf – niemand zündet heute mehr Laternen an. Mit den neuen Namen haben sich auch die Anforderungen und Aufgaben in vielen Traditionsberufen geändert. "Wichtig ist die Erkenntnis, dass sich die Berufsbilder unheimlich schnell ändern und anpassen. Das macht das Aufgabenspektrum spannend, aber auch genauso herausfordernd", erklärt Seilinger. Kontinuierliche Weiterbildung sei deshalb unabdingbar. "Den wesentlichen Vorteil in dieser Entwicklung sehe ich darin, dass man nicht mehr starr in einem Beruf gefangen ist. Ein Rauchfangkehrer wird künftig auch Photovoltaik-Anlagen inspizieren. Ein komplett neues Metier. Diese Transformation braucht Personal und die entsprechenden Schulungsangebote", fährt Seilinger fort.
Stillstand ohne Anpassung
Die Arbeitswelt befindet sich in einem stetigen Wandel. Globalisierung, Digitalisierung sowie demografischer und gesellschaftlicher Wandel dominieren zunehmend die Arbeitswelt. Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben ist vor allem heutzutage ein immer zentraleres Thema. Diese Entwicklungen bieten zwar neue Chancen, stellen gleichzeitig Betriebe und Beschäftigte immer auch vor neuen Herausforderungen. Ständige Weiterentwicklung ist deshalb unabdingbar, um auf geänderte Anforderungen auch reagieren zu können.
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