Most in aller Munde
Die klassische Mostkost ist nahezu ausgestorben. Für Mostfans gibt es aber Alternativen.
BRAUNAU (höll). Die klassische Mostkost am Dorf ist bei uns selten geworden. Den Grund kennt Mostsommelier Thomas Ober: "Früher hat jeder Bauer seinen eigenen Hausmost eingemacht. Durch die Nähe zu Bayern ist bei uns das Bier einfach viel beliebter. Auch deshalb haben viele damit aufgehört."
Bei einer Mostkost war es üblicherweise die Ortsprominenz, wie Bürgermeister und Pfarrer, die die eingereichten Moste bewerteten. Derartige Veranstaltungen sind im Bezirk wegen mangelnder Einreichungen fast ausgestorben: "Anders ist das im Linzer Raum. Dort ist das nach wie vor sehr populär", weiß der Braunauer Mostbauer. Auch, wenn der Most wieder an Beliebtheit gewinnt, geriet in den letzten Jahrzehntendie Kunst des Mostens in Vergessenheit: "Der Großvater hat damals noch regelmäßig Most eingemacht, der Vater hin und wieder und der Sohn trinkt lieber Bier – da geht viel Wissen verloren", lacht Ober.
Wer heute Most trinken will, muss schon zum Mostbauern fahren. Kaum ein Wirt in der Region führt Moste in der Karte. "Schade eigentlich, wenn man bedenkt, dass es ein so regionales Produkt ist", betont Ober. In seinem Obergut in Braunau können Interessierte jederzeit Moste verkosten: "Ich produziere derzeit acht Mostsorten. In einer kleinen Verkostung kann man fünf Sorten davon probieren." Infos auf www.obergut.at
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