Grundausstattung kostet viel

Der Schulstart stellt viele Familien vor hohe finanzielle Belastungen. Mit ein paar Tricks können Sie sparen.

BEZIRK (ebba). Hefte, Stifte, Mappen, Einbände – das große Angebot lässt viele Eltern vor Schulbeginn verzweifeln. Profis wie Margit Hauser von Pagro in Braunau arbeiten die Schullisten gerne für die Eltern ab. Ein Service, der geschätzt wird. „Wir gehen die Listen durch, packen alles zusammen und die Eltern können die Sachen dann zwei Tage später abholen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, online vorzubestellen, was man braucht, und es dann bequem abzuholen.“

Die Verkäuferin weiß, dass viele Kinder den Schuleinkauf kaum erwarten können. „Manchmal kommen sie schon mit ihren Eltern, bevor das Schuljahr überhaupt zu Ende ist. Die Schüler bekommen die Listen teilweise schon mit dem Zeugnis, die kommen dann auch früher. Aber die Stoßzeit ist im August, vor allem dann, wenn auch das Wetter schlecht ist.“

Die Lehrer bereiten die Listen laut Hauser bereits gut vor. „Da werden oft auch Markenempfehlungen ausgesprochen oder zumindest der Hinweis gegeben, dass man zu guter Qualität greifen sollte. Wir im Geschäft lassen dann aber den Kunden entscheiden, was er haben möchte.“

Qualität punktet

Die Expertin kann das nur unterstützen: "Das zahlt sich aus, denn die Produkte können länger verwendet werden." Eine Empfehlung, die auch die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer aussprechen. Sie raten, sich vor dem Einkauf nach Preisaktionen der Anbieter zu erkundigen. "Vorbildliche Schulen bieten sogar Sammeleinkäufe pro Schulklasse an, diskutieren gemeinsam mit den Eltern Spezialanschaffungen und informieren diese über anfallende Kosten, damit Aktionen in den Geschäften besser genutzt werden können", sagt AK-Präsident Johann Kalliauer.

Teurer Start

Egal ob man zu Marken- oder zu No-Name-Produkten greift: „Der Einkauf für die erste Klasse Volksschule ist natürlich am teuersten. Da muss noch alles neu angeschafft werden. Hier lohnt es dann besonders, wenn man Aktionsangebote durchsieht. Oft gibt es viele Prozente auf Schulsachen, da kann man schon einiges sparen. Wenn man dann aufmerksam mit den Sachen umgeht, lassen sich diese immer wieder verwenden und man spart sich in den folgenden Jahren Geld“, sagt Hauser.

Vor allem erfahrene Eltern greifen oft zu größeren Packungen, etwa bei Heften oder Blöcken. „Ein Dreierpack Kleber zum Beispiel kommt dann oft billiger, als wenn man das Produkt einzeln kauft.“ Viele Lehrer vermerken auf den Listen, dass Produkte aus dem Vorjahr wiederverwendet werden können. Ein guter Hinweis, denn das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt.

Auf Umwelt achten

Eltern seien gefordert, auf entsprechende Umweltzeichen zu achten. „Die sind bei den Regalen oder auf den Produkten extra angegeben.“ Weitere Tipps für alle, denen die Umwelt auch beim Schuleinkauf am Herzen liegt: Greifen Sie zu bruchsicheren Bleistiften und Farbstiften. Achten Sie darauf, dass einzelne Stifte oder Knöpfe für Wasserfarben nachgekauft werden können. Bei vielen Qualitätsprodukten sind auch Ersatzteile erhältlich. Geht etwa der Spitzer kaputt, muss man ihn nicht gleich wegwerfen, sondern kann etwa das Messer auswechseln. „Aber auch einen Korb oder eine Tasche für den Einkauf von zuhause mitzunehmen, lohnt sich. Denn auch damit schont man wieder die Umwelt, da man keine Plastiktasche dazu kaufen muss.“
Web-Tipp: Die Initiative "Clever einkaufen für die Schule" bietet Wissenswertes zu Schulartikeln sowie Infos zu umweltfreundlichen Schulsachen: schuleinkauf.at

Zur Sache: Große Preisunterschiede beim Schulartikel-Einkauf
Ein aktueller Test des Konsumentenschutzes der Arbeiterkammer zeigt, dass sich ein Preisvergleich lohnt. Die Experten packten Warenkörbe anhand der Schulartikellisten für die erste Klasse Volksschule und Neue Mittelschule. Damit erhoben sie die Preise bei verschiedenen Anbietern – sieben davon in Linz. Der Warenkorb für einen Erstklässler kostete von 56,50 Euro mit günstigen Produkten bis 101,32 Euro mit Markenprodukten. Bei jenem für die Neue Mittelschule liegen die Preise zwischen 95,55 und 161,23 Euro. Testsieger in Linz waren bei den Volksschulartikeln Schreibwaren Auhof (Warenkorb Marke) und Maximarkt (Warenkorb günstig), bei den NMS-Artikeln Maximarkt (Warenkob Marke) und Büroland Wiesmayr (Warenkorb günstig). Die komplette Übersicht finden Sie online auf ooe.konsumentenschutz.at

Beihilfen:
• Schüler, die in Haushalten mit Bezug von Mindestsicherung leben, können bis 14. September das Schulstartpaket des Sozialministeriums beantragen – unabhängig von Alter und Schultyp (ausgenommen Berufsschüler). Infos gibt es beim Roten Kreuz unter 0732/7644-0
• Das Land OÖ gewährt eine Schulbeginn- sowie eine Schulveranstaltungshilfe. Mehr Infos auf familienkarte.at oder unter 0732/7720-15501
• Die Volkshilfe unterstützt Familien, bei denen es finanziell zwickt, mit Libro-Gutscheinen. Diese gibt es ab sofort in jeder Volkshilfe-Bezirksstelle. Infos: volkshilfe-ooe.at
• Infos zu Themen wie Schülerbeihilfe, Heim- und Fahrtkostenbeihilfe, Schülerfreifahrten, finanzielle Unterstützung für die Teilnahme an Schulveranstaltungen sowie Ermäßigungen des Betreuungsbeitrags für ganztägige Schulformen gibt es auf help.gv.at