Was passiert mit unserem Müll?
Wohin kommt unser Abfall? Was wird verbrannt, was wiederverwertet? Wir haben bei den Umweltprofis des Bezirksabfallverbands (BAV) nachgefragt.
BEZIRK, BRAUNAU (ach). In den 46 Gemeinden des Bezirks wird der Restabfall, im Vorjahr waren es 12.000 Tonnen, der rund 34.000 Haushalte alle zwei, vier oder sechs Wochen gesammelt und zu vier regionalen Umladestationen gebracht. Drei Umladestationen bringen den Restmüll in die Abfallverbrennungsanlage nach Wels. Restmüll hat einen Heizwert wie Braunkohle und braucht keine Zufeuerung. Die vierte Umladestation befindet sich bei der Firma Neuhauser in St. Pantaleon. Das Unternehmen trennt den Restmüll. Dabei werden Kunststoffe und Papier herausgeholt, aufbereitet und zur Weiterverarbeitung als Ersatzbrennstoff im Zementwerk verwendet. Der Rest geht wieder nach Wels. Die Asche beträgt rund 30 Prozent des Abfalls und kommt in ausgekühltem Zustand in eine Deponie. Rückstände aus der Rauchgasreinigung wie Schwermetalle sind gefährlicher Abfall und werden in Unter-Tage-Deponien gelagert.
„Der Restabfall ist die teuerste Fraktion für den Bürger“, erklärt Georg Steidl, Verbandssekretär des BAV und rät zu sorgfältiger Trennung sowie zur Restmüllvermeidung. „Dies wäre für alle der beste Ansatz. Denn jedes Kilo, das nicht in den Restabfall kommt, hilft den Bürgern Geld zu sparen und einen Beitrag zur Umwelt zu leisten“, weiß der Umweltexperte und empfiehlt das eigene Kaufverhalten zu übeprüfen.
Bio-Logisch
In die Biotonne kommen alle organischen Küchenabfälle, die wöchentlich oder zweiwöchentlich in 42 Gemeinden des Bezirks abgeholt und zu den vier Kompostierungsanlagen nach St. Peter am Hart, Altheim, St. Pantaleon oder Pischelsdorf gebracht werden. Dort entsteht hochwertiger Kompost, der von den Bürgern gegen Entgelt abgeholt werden kann. Ein Vorteil zum Komposter im eigenen Garten ist, dass in die Biotonne auch Fleisch (nicht roh), Knochen und Brot gegeben werden kann. – Im Garten würde dies Ratten anziehen.
Papier wird wieder Papier
Altpapier ist ein wertvoller Rohstoff. Alle 6 Wochen wird der Inhalt der großen Tonnen abgeholt und zu Papierfabriken in Oberösterreich transportiert, wo das Material getrennt, sortiert und stofflich zu Recyclingpapier und Kartonagen wiederverarbeitet wird. 5400 Tonnen Altpapier wurden 2015 in den Haushalten des Bezirks abgeholt.
Damit niemand die Abholtermine vergisst, bieten die Umweltprofis des BAV eine kostenlose App für das Smartphone an. Das Team um Georg Steidl gibt gerne Auskunft. Weitere Infos auch unter www.abfallprofis.at/braunau.
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