Landwirtschaft hat Zukunft, wenn...
...sich etwas ändert. Ludwig Rumetshofer nennt einige Probleme in der Landwirtschaft.
BEZIRK (penz). Die internationale Marktentwicklung, der Klimawandel, die Kaufentscheidung des Konsumenten. Es gibt vielerlei Gründe dafür, warum immer mehr Landwirte das Handtuch werfen.
Ludwig Rumetshofer, Biobauer vom Schaberlhof Ranshofen, weiß, welche Probleme den Landwirten zu schaffen machen. Immer wieder ist die Rede vom Wachsen oder Weichen. Alles sei darauf aufgebaut: Großbauern bekommen für jeden Hektar, den sie mehr besitzen, mehr Förderungen. In Folge werden die Höfe immer größer, die Flächen immer intensiver genutzt. Dabei sollte es eher in Richtung "Qualität vor Quantität" gehen, sagt Rumetshofer. "Nicht die Größe ist bedeutend, sondern die Tiefe und die Regionalität. Ich möchte meine Lebensmittel dort essen, wo sie produziert werden."
Belastend sind für die Bauern auch die starken Abhängigkeiten. Landwirte sind abhängig von den Geldgebern, von den Absatzmärkten, von Großhändlern und Supermärkten. Um diese Abhängigkeiten zu durchbrechen, schlägt Ludwig Rumetshofer vor, Kooperationen mit Verarbeitern und Metzgern, Bäckern etc. einzugehen. "Man muss sich gemeinsam etwas überlegen und neue Wege finden." Rumetshofer schwebt dabei etwa Folgendes vor: "Wenn sich zehn Getreidebauern zusammenschließen und gemeinsam an drei bis vier Bäcker in der Region liefern. Oder Schweinebauern an einen Metzger. Dann wären wir auch vom Weltmarkt unabhängiger."
Ein großes Thema ist auch die Hofnachfolge. Viele Nachfolgen wollen den Beruf des Bauern nicht mehr ausüben. Zu riskant, zu viel Arbeit, zu wenig Einkommen – lautet oft die Begründung. "Es sollte auch Möglichkeiten und Förderungen für Externe geben, die einen Hof übernehmen wollen. Das Interesse danach wäre im Bezirk jedenfalls vorhanden."
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