Die Frauen des ÖGB setzen sich gegen den 12-Stunden-Arbeitstag ein
Bei einer Aktion am 12. September vor der Volks- und Neuen Mittelschule in Braunau wurde klar, dass das neue Arbeitszeitgesetz bei Eltern für Verunsicherung und Ratlosigkeit sorgt. Es geht um die Frage, wie zukünftig Familie und Arbeit unter einen Hut gebracht werden sollen.
BRAUNAU. Die Frauen des ÖGB weisen auf gravierende Probleme durch das vor Kurzem in Kraft getretene Arbeitszeitgesetz hin. Besonders zum Schulbeginn müssen sich viele Eltern fragen, wie die Betreuung ihrer Kinder bei einem 12-Stunden-Tag funktionieren soll. Bei einer Veranstaltung am 12. September vor der Volks- und Neuen Mittelschule in Braunau ist klar hervorgegangen, wie verunsichert die Eltern aufgrund der von der Bundesregierung eingeführten 60-Stunden-Woche sind.
"Besonders für Eltern ist das ein herber Schlag. Noch dazu, wo in Oberösterreich der Anteil an Kinderbetreuungseinrichtungen, die länger als zehn Stunden geöffnet sind, der niedrigste in ganz Österreich ist und erst vor wenigen Monaten Gebühren für die Nachmittagsbetreuung eingeführt wurden" äußert sich Michaela Feichtenschlager, Frauenvorsitzende im ÖGB.
"Wenn es für Frauen schwieriger wird, einen Vollzeitjob anzunehmen, bedeutet das einen deutlichen gesellschaftspolitischen Rückschritt und einen Angriff auf die Selbstbestimmung der Frauen" warnt Feichtenschlager. Die ÖGB-Frauen fordern neben einem Vollzeit-Kinderbildungsangebot auch eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 35 Stunden und volle Anrechnung der Elternkarenz auf die Dienstzeiten. Zudem soll das kollektivvertragliche Mindesteinkommen in allen Branchen auf 1.700 Euro brutto gehoben werden.
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