Verein Pedalritter
Von Radfahren und sozialem Engagement
Bewegung und Gemeinnützigkeit: Der Brigittenauer Verein "Pedalritter" hat eine soziale Fahrradwerkstätte in Döbling.
BRIGITTENAU/DÖBLING. "Oft begegnen mir Leute mit einem klapprigen Fahrrad, das eigentlich nicht mehr verkehrstauglich ist. Aber viele können sich keinen Service leisten", erzählt Thomas Tyoler. Deshalb gründete der begeisterte Radfahrer den Verein "Pedalritter" im 20. Bezirk.
"Uns geht's nicht ums Geld, sondern um den sozialen Aspekt", so Tyoler. Das Ziel: helfen, aufklären und interessierten Menschen – unabhängig von Herkunft, Bildung und Finanzen – die Freude am Radfahren näherbringen.
Sicherheit geht vor
"Wir haben den Verein 2015 gegründet, weil es uns am Herzen liegt, dass jeder sein Fahrrad verkehrstauglich halten kann", so Tyoler. Zudem wolle man jene bekehren, die rücksichtslos mit dem Fahrrad unterwegs sind und damit sich selbst und andere gefährden. "Ich nehme mir kein Blatt vor den Mund, wenn mir Fahrradrowdys begegnen, die spreche ich direkt an, erkläre, was sie falsch machen", erklärt der Pedalritter der ersten Stunde. Und wenn jemand mit einem so klapprigen Fahrrad unterwegs ist, dass ein Service dringend notwendig wäre, sagt es Tyoler auch. "Er gefährdet damit sich und alle anderen Verkehrsteilnehmer. Ein Service kostet ja nicht die Welt!"
Aufgrund eines Ehrenkodex sind die Pedalritter immer vorbildlich unterwegs – natürlich mit Helm, schon aus Vernunftgründen. Aktuell hat der Sport- und Kulturverein vier Personen im Vorstand. Mitglieder gibt es keine, aber dafür zahlreiche Freunde und Fans, die ehrenamtlich mithelfen – "aus allen Berufen und Altersgruppen", sagt Tyoler.
Von günstig bis gratis
Vor vier Monaten bezogen die Pedalritter eine eigene Werkstatt in einem alten Stadtbahnbogen in der Rampengasse im 19. Bezirk. Geöffnet ist dienstags und donnerstags ab 14 Uhr. Fehlt jemandem das Geld für einen Service, zahlt dieser beim Verein nur jenen Betrag, den er sich leisten kann. "Wir bekommen immer wieder Fahrräder geschenkt, etwa nach Kellerräumungen", erzählt Tyoler. Die alten Fahrräder werden dann hergerichtet und unter der Vereinsmarke günstig verkauft. "So erhalten wir Verein und unsere Aktivitäten."
Die Leidenschaft fürs Radfahren hat der Obmann der Pedalritter übrigens erst spät für sich entdeckt. "Ich hatte auf zwei Rädern immer schon Probleme mit meinem Gleichgewichtssinn. Da kam mir die Idee, ein Dreirad für mich zu bauen." Das imposante Stück mit vielen Extras hat schon den fünften Umbau hinter sich. "Die Bastelleidenschaft hört nicht auf, jedes Jahr wird wieder umgebaut, das ist für mich mindestens so schön wie das Radfahren selbst", lacht Tyoler.
Kontaktdaten
Zur Finanzierung des Vereins ist eine Crowdfunding-Aktion geplant. Auch Workshops und Reparaturcafé soll es ab Herbst geben.
Mehr Informationen erhalten Sie direkt hier auf der Homepage der Pedalritter.
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