Prellenkirchen
Festnahme: Trio betrieb Hanf-Plantage im Keller

- Die Polizei stellte rund 800 Cannabispflanzen unterschiedlicher Reifestadien sicher.
- Foto: Unsplash
- hochgeladen von Christina Michalka
Die Polizei nahm bei Hausdurchsuchungen in Prellenkirchen und im Burgenland drei Personen fest. Das Trio wird verdächtigt, Cannabis produziert und die Ernte als Suchtmittel verkauft zu haben. Die Einsatzkräfte stellten neben Aufzuchtequipment und rund 800 Cannabis-Pflanzen auch 1,3 kg Kokain, 2 kg fertiges Cannabiskraut sowie rund 25.000 Euro Bargeld sicher. Ein Ehepaar soll im eigenen Keller in Prellenkirchen eine weitere Hanf-Plantage betrieben haben. Die Hanf-Plantagen wurden mit einer Photovoltaik-Anlage betrieben. 2020 bis 2022 wurden insgesamt 70kg Suchtgift mit einem Straßenverkaufswert von ca. 700.000 Euro produziert.
PRELLENKIRCHEN/BURGENLAND. Das Landeskriminalamt Burgenland ermittelte im Februar 2023 gegen zwei russische Staatsangehörige wegen des Verdachtes der Suchmittelproduktion und des anschließenden Vertriebs. Bei den Ermittlungen in den Bezirken Mattersburg, Eisenstadt-Umgebung und Bruck an der Leitha stellte sich heraus, dass ein ungarischer und zwei russische Staatsangehörige (im Alter von 57, 43 und 57 Jahren) gemeinsam in Krensdorf (Bezirk Mattersburg), Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) und Prellenkirchen (Bezirk Bruck an der Leitha) Cannabis-Indoor-Aufzuchtanlagen betrieben und die Ernte an Abnehmer verkauften.
800 Cannabispflanzen entdeckt
Am 30. März 2023 führten Kriminalistinnen und Kriminalisten gemeinsam mit Drogenspürhunden Hausdurchsuchungen in Krensdorf, Breitenbrunn und Prellenkirchen durch. Die Einsatzkräfte fanden dabei rund 800 Stück Cannabispflanzen unterschiedlicher Reifestadien, davon 400 Stück in Vollblüte, welche kurz vor der Ernte standen und stellten diese sicher. Darüber hinaus wurden 1,3 kg Kokain, 2 kg fertiges Cannabiskraut sowie rund 25.000 Euro Bargeld, welches dem Suchtmittelhandel zugeschrieben werden kann, aufgefunden und sichergestellt.
Hanf-Plantage in Prellenkirchen
Als Kopf der Bande konnte ein 57-jähriger Ungar identifiziert werden. In seiner seit 2016 zur Aufzucht von Cannabis-Pflanzen angemieteten Halle in Niederösterreich fanden die Einsatzkräfte zahlreiches Aufzuchtequipment, wie Lüfter, Gerätschaften zur Öl-Extraktion, Filter, etc. Da der Handel zunehmend mehr Ertrag brachte, entschloss sich der 57-Jährige dazu mit seiner Gattin im Keller seines Wohnhauses in Prellenkirchen eine weitere, komplett ausgestattete Cannabis-Indoor-Aufzuchtanlage mit rund 200 Pflanzen zu betreiben und die Suchtmittel zu verkaufen.
Erde in Ungarn entsorgt
Das Ehepaar brachte die Abfallerde mit dem Pkw-Anhänger zur Entsorgung nach Ungarn, südlich von Györ. Während Corona-Einschränkungen im Reiseverkehr wurde sogar ein österreichisches Unternehmen mit der Entsorgung der gebrauchten Pflanzenerde beauftragt. In der angemieteten Halle in Ungarn wurden nach Bedarf die Blumentöpfe vom Sohn des Bandenchefs befüllt und zur weiteren Verwendung und Kultivierung von Cannabispflanzen nach Österreich rücküberführt.
Hanf-Produktion als Geschäftsmodell
Die Tätergruppe betrieb ihre Cannabis-Produktion sehr effizient und wirtschaftlich: Neben einer Photovoltaik-Anlage zur Stromgewinnung in Niederösterreich wurden bei der Anzucht auch recyclebare Pflanzensäcke verwendet. In den Jahren 2020 bis 2022 wurden insgesamt 70kg Suchtgift mit einem Straßenverkaufswert von ca. 700.000 Euro produziert und in Verkehr gesetzt. Das aus den sichergestellten Cannabispflanzen herstellbare Suchtgift hätte einen Straßenverkaufswert von ca. 40.000 Euro.
Trio teilweise geständig
Die Tätergruppe wurde am 30. März 2023 festgenommen. Bei der anschließenden Einvernahme zeigten sich die Beschuldigten nur zum Teil geständig. Über drei der Täter – einen ungarischen und zwei russische Staatsangehörige wurde eine Untersuchungshaft verhängt. Das Trio wurde in die Justizanstalt Eisenstadt eingeliefert. Die Ermittlungen werden derzeit noch fortgeführt.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.