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Drei Familien aus Hainburg und Wolfsthal erzählen, wie die Corona-Pandemie ihr Leben an der Grenze zur Slowakei verändert hat.
HAINBURG/WOLFSTHAL. Wir leben nun schon seit zwei Jahren in einer Pandemie und haben mehr oder weniger gelernt, mit dem Coronavirus umzugehen. Manche Länder oder Gebiete wurden härter getroffen, als andere. Der Alltag, das soziale Leben und die finanzielle Situation haben sich bei vielen Menschen drastisch geändert. So auch bei vielen Bewohnerinnen und Bewohnern in der Grenzregion zur Slowakei.
Veränderung der Grenzregion
In der Mittelalterstadt Hainburg leben zirka 7.000 EinwohnerInnen (6.975 EW Jänner 2021), davon etwa 2.500 SlowakInnen (35,7 Prozent). In der Gemeinde Wolfsthal stammen von den 1.200 EinwohnerInnen (1.176 EW, Jänner 2021) etwa 300 Personen aus der Slowakei (25 Prozent).
Bei einer (nicht repräsentativen) Online-Umfrage von meinbezirk.at im März 2021 zu Veränderungen in der Grenzregion rund um Hainburg gab ein Drittel (33,33 Prozent, 72 Stimmen) an, Familie und Freunde in der Slowakei zu vermissen. Jeder Zweite (51,85 Prozent, 112 Stimmen) fand, dass es seit der Pandemie deutlich ruhiger in Hainburg geworden sei. (n = 216) Den Bericht über wirtschaftliche und soziale Auswirkungen der Pandemie in der Grenzregion finden Sie hier.
Die Regionalmedien haben slowakische Familien in der Grenzregion gefragt, wie sie die Pandemie erleben, wie oft sie ihre Verwandten und Freunde besuchen und welche "Probleme" es beim Grenzverkehr gibt.
Familie Petrik aus Wolfsthal
Martin Petrik lebt mit seiner Frau in Wolfsthal. Er hat vor der Pandemie in Bratislava gearbeitet und berichtet von seinem Leben in der Grenzregion. Von seinem Haus bis zur Staatsgrenze sind es nur 4,5 Kilometer, bis zu seiner damaligen Arbeit waren es nur zehn Kilometer. Bei gutem Wetter ist Martin Petrik sogar etwa 20 Minuten mit Fahrrad zur Arbeit gefahren. Auch er berichtete, dass die Buslinie 901 nach Bratislava von heute auf morgen eingestellt wurde und niemand weiß, ob diese ersetzt werden wird.
"Wir mussten plötzlich viele Bestätigungen mittragen, die Gesellschaft hat sich in der Slowakei, aber auch in Österreich sehr oft gegen die Pendler gestellt", erzählt Martin Petrik über die Veränderungen seit Pandemiebeginn.
Martin Petrik erzählt: "Die Pandemie hat unser Leben sehr deutlich beeinflusst: Wir mussten plötzlich viele Bestätigungen mittragen, die Gesellschaft hat sich in der Slowakei, aber auch in Österreich sehr oft gegen die Pendler gestellt. Früher trafen wir uns mit meiner Schwester manchmal auch zweimal pro Woche, jetzt höchstens einmal in zwei oder drei Wochen, obwohl sie im Stadtzentrum von Bratislava lebt." Auch der Besuch von kulturellen Veranstaltungen und Einrichtungen, wie Konzerte, Theater, Opern oder Museen seien jetzt viel komplizierter. Derzeit seien die Probleme an der Grenze normalerweise gering, aber manchmal fährt Familie Petrik über den alten Grenzübergang Jarovce/Kittsee, um Wartezeiten zu vermeiden.
Martin Petrik berichtet jedoch von einem anderen Problem: Die ganze Familie wurde in Bratislava geimpft, da sie dort früher einen Termin bekamen. Familie Petrik habe zwar den Grünen Pass der EU mit gültigem QR-Code, kann die Impfung jedoch nicht in Österreich eintragen lassen.
Elena Seeber arbeitet im Tourismus- und Gästeinformationsbüro in Hainburg und wohnt mit ihrem Ehemann und ihren vier Kindern (5, 12, 13 und 14 Jahre) auch in der Mittelalterstadt. Sie findet, das gesellschaftliche Leben in der Grenzregion sei schwieriger geworden, denn "man muss immer die neuen Maßnahmen beider Staaten verfolgen und befolgen." Die Familie wurde mit dem Ninja-Pass an der slowakischen Grenze gemahnt, obwohl dieser der offizielle Pass für Kinder in Österreich ist. Seeber betont, dass die Pandemie fünf verschiedene (Alltags-)Bereiche in der Grenzregion betreffe, nämlich:
Schulen (Kinder/Jugendliche pendeln zwischen AT und SK.)
Transport (Die einzige Buslinie wurde gestrichen.)
Hobbys und Freizeit
Einkauf, Apotheken, Ärzte
Bewegungs- und Reisefreiheit
Elena Seebers Kinder besuchten Gymnastik-, Töpfer- und Tanzkurse in Bratislava und auch der (günstigere) Frisör der Familie war im Nachbarland, doch seit der Pandemie ist das Pendeln zwischen Österreich und der Slowakei schwieriger geworden. "Um von der Grenzregion zu 'profitieren', muss man die Maßnahmen beider Länder zum gleichen Zeitpunkt erfüllen. Vor allem die Änderung von 3G auf 2G hat sich stark auf das Familienleben ausgewirkt", berichtet sie.
"Um von der Grenzregion zu 'profitieren', muss man die Maßnahmen beider Länder zum gleichen Zeitpunkt erfüllen", so Elena Seeber aus Hainburg.
Elena Seebers (ungeimpfter) Bruder kam früher zum Mittagessen nach Hainburg. 2021 war das mit der 3G-Regel noch möglich, doch im Jänner 2022 hatte Österreich die Maßnahmen auf 2G verschärft. "Die Menschen müssen sich rechtfertigen und haben 'Angst' wieder über die Grenze zu kommen", erzählt Elena Seeber und spricht die massiv eingeschränkte Reise- und Bewegungsfreiheit in der Grenzregion an.
Maria Sevcikova lebt mit ihrem Ehemann Pavol Sevcik und ihren drei Kindern (1, 4 und 5 Jahre alt) in Hainburg. Die Großeltern wohnen jedoch weiter weg in der Slowakei. Die Stadt Kezmarok, Zips Region liegt in der nordöstlichen Slowakei, etwa 360 Kilometer und vier Autostunden von Hainburg entfernt. Vor der Pandemie besuchte Familie Sevcikova ihre Verwandten jedes Monat für ein Wochenende, doch heute nur mehr einmal im Halbjahr. Die fünfköpfige Familie reist meist im Sommer und zur Weihnachtszeit in ihre Heimatregion und bleibt dann gleich eine Woche dort. Maria Sevcikova berichtet, dass sie häufiger als früher per WhatsApp mit ihren Verwandten in der Slowakei telefoniere. "Am Anfang war es schwer für uns, als wir nicht hin gefahren sind. Im Sommer war es besser und seit der Impfung gibt es keine Probleme mehr. Wir machen das Beste daraus", erzählt Maria Sevcikova von der Sehnsucht nach ihrer Familie und der Fahrt über die Landesgrenze. "Wir finden es ok, man kann die Situation nicht ändern", fügte sie hinzu.
"Im Sommer war die Situation besser und seit der Impfung gibt es keine Probleme mehr."
berichtet Maria Sevcikova von der Fahrt über die Grenze in die Slowakei.
Auch Ehemann Pavol Sevcik habe gute Erfahrungen an der Grenze gemacht - beim Testen sei es schwierig gewesen, aber seit der Impfung sei es ok. Er pendelt jeden Tag mit dem Auto in die Arbeit nach Bratislava und wäre froh über einen Bus. (Die einzige öffentliche Verbindung von Hainburg nach Bratislava wurde jedoch im Herbst eingestellt.)
Maria Sevcikova mit ihren Kindern Jakub (4) und Hana (5)
Österreich verschärfte im Jänner 2022 die Einreisebestimmungen von 3G (geimpft, genesen oder getestet) auf 2G (geimpft oder genesen). Durch die Lockerungsmaßnahmen gilt seit 22. Februar 2022 wieder die 3G-Regel bei der Einreise nach Österreich. Liegt bei der Einreise kein 3G-Nachweis vor, ist eine Registrierung vorzunehmen und bis zum Erhalt eines negativen Testergebnisses eine zehntägige Quarantäne anzutreten. Unter 12-Jährige sind von der 3G-Nachweispflicht ausgenommen.
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