Region Carnuntum
Umfrage: 85 Prozent wünschen sich ein Hallenbad
Die Planung des Schwimmunterrichts gestaltet sich für Volksschulen schwierig, da es im Bezirk Bruck (außer Schwechat und Schwadorf) kein Hallenbad gibt. Petronells Bürgermeister Martin Almstädter wünscht sich ein Hallenbad in der Region Carnuntum. Bei einer MeinBezirk-Online Umfrage stimmten ebenfalls insgesamt 85 Prozent der Befragten dafür.
REGION CARNUNTUM. Der Sommer steht vor der Tür, die Freibäder öffnen ihre Pforten und Mutige trauen sich bereits ins (noch) kalte Nass. Der Outdoor-Spaß ist ideal für heiße Sommertage. Doch für den schulischen Schwimmunterricht sind Freibäder aufgrund der unsicheren Wetterlagen und der Sommerferien ungeeignet. Im Bezirk Bruck (exkl. Schwechat) gibt es zwar sechs Freibäder, aber kein einziges Hallenbad. Die Planung der Schwimmkurse gestaltet sich schwierig. Deshalb spricht sich Martin Almstädter, Bürgermeister von Petronell-Carnuntum für ein Hallenbad in der Region Carnuntum aus - als Gemeinschaftsprojekt mit anderen Gemeinden.
85 Prozent für Hallenbad
Bei einer (nicht repräsentativen) Online-Umfrage von MeinBezirk im Frühjahr 2024 meinten 75 Prozent der Befragten (582 Stimmen), dass die Region Bruck unbedingt ein Hallenbad brauche, da die Volksschulkinder schwimmen lernen müssen. 10,2 Prozent (79 Stimmen) wünschen sich ein Hallenbad, finden aber die Umsetzung schwierig. 14,8 Prozent (115 Stimmen) sind der Meinung, dass die Freibäder im Bezirk reichen müssen. (n = 776)
Somit würden sich 85 Prozent der fast 800 Umfrage-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer für ein Hallenbad in der Region Bruck-Carnuntum aussprechen.
Freude über Umfrage-Ergebnis
Petronells Bürgermeister Martin Almstädter (SPÖ), der die Diskussion angestoßen hat freut sich über "das tolle Ergebnis der Umfrage" und meint:
"Damit haben wir genau die richtige Frage gestellt, nämlich, ob unsere Gemeinschaft der Meinung ist, ob wir was aktiv zu tun haben, um den lebenswichtigen Schwimmunterricht ausreichend anbieten zu können. Ich sehe dies nicht nur als Bestätigung meiner Beobachtungen, sondern auch als Auftrag, nach der Wahl 2025 dies Gemeindeübergreifend zu starten. Mein wertgeschätzter Kollege Andreas Hammer (Bgm. Berg) teilt seit Beginn meine Meinung, dass wir hier proaktiv tätig werden müssen."
Zu dem Artikel "Petronell-Carnuntum möchte ein Hallenbad für die Region" (MeinBezirk und Bezirksblätter Bruck, März 2024) äußerte sich Almstädter wie folgt:
"Auch bekam ich zahlreiche Rückmeldungen zu diesem Thema. Negativ haben sich nur diejenigen geäußert, die nicht im Bericht erkannt haben, dass es ein Regionsprojekt werden soll und nicht eine Gemeinde alleine die Kosten zu tragen hat bzw. sahen nur das Bild vor einem der möglichen Standorte und meinten, dass dies nichts für Petronell-Carnuntum sei."
Bergs Bürgermeister Andreas Hammer (SPÖ) ergänzt:
„Alle Maßnahmen und Ideen, die unsere Lebensqualität heben sind zu unterstützen, daher war die Initiative von Bürgermeister Almstädter mit dem Gemeindevertreterverband Bruck / Leitha abgestimmt. Die Umfrage, an der 776 Personen aus der Region teilgenommen haben, hat letztlich gezeigt, dass das Interesse der Bevölkerung vorhanden ist und sich 85 Prozent für ein Hallenbad aussprechen. Schließlich haben schon die Römer Thermen und Bäder betrieben. Unsere Region wächst und das Angebot eines Hallenbades fehlt, da die Bäder in der Region entweder geschlossen, sanierungsbedürftig oder zu klein sind. Auch die Überlegung, das Bad in der Nähe eines Bahnhofes zu etablieren spricht für sich, da die Anreise für Schulen, Eltern oder Kindern jederzeit klimaneutral möglich ist. Allerdings sollte bei der Standortwahl, welche offen und in großer Runde zu führen sein wird, auch die ganzjährige Nutzung berücksichtigt werden sowie die Ergänzung eines bestehenden Freibades nicht unbeachtet bleiben. Bei der Finanzierung sollte es einen Schulterschluss aller Gemeinden geben und der laufende Betrieb könnte, wie bei einem Gemeindeverband, auf alle Gemeinden quotenmäßig verteilt werden, damit eine Standortgemeinde nicht auf den Kosten sitzen bleibt. Hier sind noch viele Fragezeichen offen, aber alles beginnt einmal mit einer Idee.“
Hallenbad ist zu teuer
Die Idee, ein Hallenbad in der Region Carnuntum zu bauen, stößt nicht bei allen Gemeinden auf Begeisterung. Vor allem die Finanzierung ist ein wesentlicher Kritikpunkt. Jürgen Preselmaier (ÖVP), Bürgermeister von Haslau-Maria Ellend meint:
"Wenn Petronell-Carnuntum dies auf die Beine stellt, ist es eine super, aber unsere Gemeinde wird nicht mitzahlen. Ein Hallenbad ist sehr, sehr teuer und für kleine Gemeinden nicht leistbar - eher für den städtischen Bereich."
Johann Köck (ÖVP), Bürgermeister von Prellenkirchen, sieht keine Notwendigkeit für ein Hallenbad und betont:
"Für uns ist ein Hallenbad kein Thema. Wir haben seit Jahrzehnten, seit den 1970er Jahren, ein Freibad - das ist fast schon Luxus für eine Gemeinde. Wir sehen selbst, wie viel man in die Erhaltung und Sanierung investieren muss. Wenn man sich ansieht, wie viel ein Schwimmbad bzw. ein Hallenbad kostet, ist dies nicht finanzierbar. Ich denke, die Gemeinden haben andere finanzielle Sorgen. Wir bieten im Freibad Schwimmkurse an, die sehr gut angenommen werden. Es ist sehr wichtig, dass Kinder schwimmen lernen. Ich denke, für Anfänger ist dies auch in privaten Pools möglich. Ich sehe es nicht als Aufgabe der Gemeinde, sondern der Eltern, den Kindern schwimmen zu lernen."
Auch die Stadtgemeinde Hainburg betreibt das Bergbad als Freibad. Zu einem Hallenbad meint Bürgermeister Helmut Schmid:
"Ein Hallenbad wäre immer schön, aber ist finanziell ausgeschlossen."
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