Paukenschlag bei der Bürgermeisterwahl in Petronell-Carnuntum
PETRONELL-CARNUNTUM. Am 23. April gab VP-Bürgermeisterin Ingrid Scheumbauer aus gesundheitlichen Gründen ihren Rücktritt bekannt. Die weiteren Geschäfte übernahm am 24. April SP-Vizebürgermeister Josef-Peter Cinadr, so auch die innerhalb von 14 Tagen abzuhaltende Wahl zum Nachfolger von Scheumbauer.
Kampfabstimmung im Gemeinderat
Aufgrund der Mandatsverteilung im Gemeinderat (9 ÖVP, 9 SPÖ, 1 FPÖ) konnten sich die Fraktionen nicht auf einen Kandidaten einigen, sowohl VP als auch SP bekundeten ihr Interesse am Bürgermeistersessel.
Die bereits aus dem Amt geschiedene Bürgermeisterin Scheumbauer gab in einer offiziellen Stellungnahme ihre Wahlempfehlung für den VP-Kandidaten Christoph Reithofer ab. Für die SPÖ ging Martin Almstädter ins Rennen.
Nach der Kampfabstimmung folgte der Paukenschlag: SPÖ-Kandidat Martin Almstädter konnte mit elf Stimmen die Mehrheit erlangen, was bedeutet, dass sogar ein VP-Funktionär für die SPÖ gestimmt hat!
Naivität und Missverständnis
Almstädter freut sich über das Ergebnis und verspricht: "Ich stehe für Verlässlichkeit, einem offenen Umgang und suche stets das Gespräch. Diese Neigung zur Offenheit wird leider oft als Naivität ausgelegt und missverstanden." Missverstanden will Almstädter aber gewiss nicht sein: "Ich bin seit zwanzig Jahren politisch aktiv. Warum? Weil ich Idealist bin. Und weil es Idealisten wie mich in der Politik braucht! Ich will mit ehrlicher Politik erfolgreich sein und werde für die Anliegen der Einwohner Petronell-Carnuntums immer ein offenes Ohr haben."
Enttäuschung bei der Volkspartei
Nicht nur, dass die Volkspartei die Abstimmung zum Bürgermeisterposten nicht für sich entscheiden konnte, sogar aus den eigenen Reihen wurde eine Stimme für die SPÖ abgegeben. Christoph Reithofer fasst einen Tag nach der Wahl zusammen: "Freilich sind wir enttäuscht über den Ausgang der Wahl. Ich persönlich hätte mir Geschlossenheit erwartet. Unser Team hat heute bereits ein Gespräch hinter sich, Konsequenzen werden folgen." Wer der "Fremdwähler" ist, wisse Reithofer nicht, dennoch stehe er zu seinem "gut aufgestellten Team", wie er sagt. "Wir haben in zwei Wochen sieben Sitzungen abgehalten, jeder von uns hat seinen Einsatz gezeigt. Wir waren gemeinsam auf Verteilaktionen. Und das im Team!"
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