'Habe nur funktioniert'
Der Brucker Martin Hanl löschte Ende März den Brand in der Nachbarwohnung und verhinderte Schlimmeres.
BRUCK. In der Nacht vom 23. auf den 24. März schrillten bei den Feuerwehren Bruck und Wilfleinsdorf um exakt 23.37 Uhr die Alarmglocken. In einem Mehrfamilienhaus in der Marienheimgasse war ein Brand ausgebrochen.
Nachbarin angeklopft
Kurz vorher klopfte es an der Tür von Martin Hanl (40), der in der Nachbarwohnung lebt: "Die Tochter unserer Nachbarin stand völlig aufgelöst an meiner Türe und stotterte 'Brand, Brand'. Ab da habe ich nur noch funktioniert. Ich habe mir den Feuerlöscher, der am Gang hängt, geschnappt und bin in die Wohnung hinein", schildert Hanl die Minuten vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte.
Panik und dichter Rauch
Als Hanl die Nachbarwohnung betrat strömte ihm bereits dichter Rauch aus dem Badezimmer entgegen. "Unter der Rauchdecke bin ich zum Badezimmer und habe gelöscht. Als ich zum Luftholen wieder auf den Gang hinaus bin, habe ich erst bemerkt, dass ich barfuß war und hab mir schnell Schuhe angezogen", erzählt Hanl, der neben den Löscharbeiten sogar den Notruf 112 wählte. "Der Mann am anderen Ende der Leitung schrie mich an, sofort die Wohnung zu verlassen. Aber ich konnte nicht, solange noch etwas brannte", beschreibt Hanl die dramatischen Augenblicke.
Wellness wird Katastrophe
"Die Tochter passte auf den Neffen, ein Kleinkind auf, und legte ihn schlafen. Anschließend ließ sie sich ein Bad ein und zündete einige Kerzen an, die sie aufstellte. In einem kurzen Moment der Unachtsamkeit fing wohl etwas Feuer und die Katastrophe nahm ihren Lauf", so Hanl.
"Nachbar der Woche"
Der am Einsatzort anwesende Brucker Feuerwehr-Kommandant Claus Wimmer bezeichnete Hanl als "Nachbarn der Woche, es wäre wünschenswert, wenn mehr Menschen so beherzt reagieren würden. Martin Hanl hat den Wohnungsbrand seiner Nachbarin verhindert."
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