100.000 Euro winken
Land startet Entsiegelungswettbewerb für Gemeinden
- Mit dem ersten Entsiegelungswettbewerb für burgenländische Gemeinden sagt die Landesregierung der Bodenversiegelung den Kampf an.
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"Baba, Beton", heißt eine neue Initiative der burgenländischen Landesregierung, die zur Entsiegelung von zubetonierten Flächen aufrufen soll. Ab September können alle 171 burgenländischen Gemeinden geplante Entsiegelungsprojekte einreichen. Das Gewinnerprojekt wird mit 100.000 Euro unterstützt. Die FPÖ Burgenland ortet eine "nette Idee", erwartet sich jedoch mehr.
BURGENLAND. Rund 1,6 Hektar Boden würden laut Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne) täglich im Burgenland in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt werden. Ein massiver Verlust, der auch zu fortschreitenden Folgen des Klimawandels beitrage. Im Zuge des Entsiegelungswettbewerbs "Baba Beton" sind nun alle 171 Gemeinden dazu aufgerufen, Projekte einzureichen. "In vielen Gemeinden sind bereits Konzepte vorhanden, es scheitert jedoch am Geld oder an der Umsetzung", so Haider-Wallner.
100.000 für Siegerprojekt
"Der Kreativität der Gemeinden sind keine Grenzen gesetzt", so die Landeshauptmann-Stellvertreterin. Entsiegelt werden können etwa gemeindeeigene Flächen wie Dorfzentren, Vorplätze vor Schulen oder Gemeindegebäuden sowie Parkplätze, Zufahrten oder Verkehrsinseln. Das Gewinnerprojekt wird von einer unabhängigen Fachjury gekürt und mit 100.000 Euro unterstützt. Bereits im Februar 2026 werde der Sieger präsentiert, "die Projekt-Umsetzung soll im Frühjahr erfolgen", sagte Haider-Wallner, die betont: "Auch wenn nur eine Gemeinde gewinnen kann, soll der Wettbewerb zu einem Nachdenkprozess in den Gemeinden führen."
- In den kommenden Wochen wird Landeshauptmann-Stellvertreterin Haider-Wallner in allen burgenländischen Bezirken unterwegs sein und bereits umgesetzte Projekte vor den Vorhang holen.
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In den kommenden Wochen besucht Haider-Wallner im Rahmen ihrer Sommertour Bodenschutzprojekte in allen burgenländischen Bezirken, die bereits zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
FPÖ mit eigenem Vorstoß
Die Lebensqualität verbessern will auch die FPÖ, die ihrerseits eine Initiative zur Bodenentsiegelung im Burgenland präsentierte. FPÖ-Klubobmann Norbert Hofer sprach sich für eine "ideologiefreie Boden- und Wohnpolitik mit Hausverstand" aus. Zudem müssten vor allem die Ortszentren gestärkt werden. "Wir brauchen Versiegelungsgrenzen auf Landes- und Gemeindeebene", forderte Hofer, der auch Siedlungsgrenzen als möglichen Schritt sieht, um eine Verbauung von Naherholungsräumen zu verhindern.
- Im Zuge einer Pressekonferenz präsentierte die FPÖ Burgenland eine eigene Strategie zur nachhaltigen Bodennutzung im Burgenland.
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"Im Burgenland gibt es erfolgreiche Wohnbaugesellschaften, die ich als starken Partner zur Belebung der Ortskerne sehe", so Hofer. Die landeseigene Wohnbaugesellschaft "SoWo Burgenland" sei im Gegensatz dazu ein "lächerliches Scheinprojekt".
Den Entsiegelungswettbewerb der Landesregierung beschreibt Hofer als "nette Idee", die Verantwortung werde jedoch erneut auf die Gemeinden abgelagert. FPÖ-Raumplanungssprecher Markus Wiesler sprach sogar von einem "Wettbewerb, bei dem 170 von 171 Gemeinden von vornherein keine Chance auf Förderung haben", da keine geeigneten Flächen oder finanziellen Ressourcen zur Verfügung stehen würden.
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