Landwirtschaftskammer
Resolution gegen „Stallbau-Verbot“
Die burgenländische Landwirtschaftskammer hat in ihrer letzten Sitzung mit den Stimmen des Bauernbundes eine Resolution beschlossen. Gefordert wird eine Gleichbehandlung von biologischer und konventioneller Landwirtschaft.
BURGENLAND. In der Resolution weist die Landwirtschaftskammer darauf hin, dass sie grundsätzlich den weiteren Ausbau des biologischen Landbaus im Burgenland unterstützt. Jedoch sei eine Steigerung des Bioanteils auch immer im Zusammenhang mit den vorgegebenen Rahmenbedingungen und den Absatzmärkten zu sehen.
Preise brechen zusammen
So ist zum Beispiel bei Milch aktuell die Lieferung von Biomilch an die Abnehmerbetriebe nicht ausbaufähig. Auch bei den Ackerkulturen sind die Lager voll und die Preise beginnen zusammenzubrechen.
Rückgang der Nutztierbestände
Heftige Kritik gibt es für den Plan der Landesregierung, nur mehr biozertifizierte Stallbauten im Burgenland neu zu genehmigen. So sei zu befürchten, „dass aufgrund höherer Investitionskosten und nicht gesicherter Absatzwege für Bioprodukte neue Investitionen im Stallbau im Burgenland nicht umgesetzt werden. Folglich würden sich die heimischen Nutztierbestände weiter verringern, Wertschöpfung aus der Nutztierhaltung würde verloren gehen und der Selbstversorgungsgrad mit heimischen Produkten weiter verringern“.
Stall-Neubau auch nach konventionellen Vorgaben
Deshalb die Forderung an die Landesregierung: „Der Neubau von Stallungen muss auch zukünftig sowohl nach biologischen als auch nach konventionellen Vorgaben im Burgenland möglich sein. Alle burgenländischen Bauern müssen gleich behandelt werden.“
ÖVP begrüßt Resolution
ÖVP-Agrarsprecher Walter Temmel begrüßt die Resolution gegen das „Stallbau-Verbot“ und weist auf die niedrigen Versorgungsgrad in einigen Bereichen hin: „Bei Geflügel, Eier und Butter können wir uns jetzt schon nicht mehr selbstversorgen und müssen importieren. Noch höhere Auflagen würden noch mehr Landwirte zum Aufgeben zwingen.“
SPÖ: „Kein Stall muss abgebaut werden“
Verwundert zeigt sich SPÖ-Agrarsprecher Wolfgang Sodl über die Kritik der Landwirtschaftskammer: „Kein bestehender Stall muss abgebaut werden. Neue Ställe sollen aber den Kriterien der Bio-Landwirtschaft entsprechen, zum Wohle der Tiere, der Konsumenten und nicht zuletzt der Landwirte, die höhere Preise erzielen werden.“
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