Schlumberger-Eröffnung
Vier Millionen Flaschen Sekt lagern in Müllendorf
Am Dienstag feierte die Schlumberger Wein- und Sektkellerei GmbH große Eröffnung der neuen Produktionshalle im Industriegebiet Müllendorf. Der nunmehr modernste Sektbetrieb Europas produziert jährlich rund drei Millionen Liter Sekt. Knapp vier Millionen Liter lagern in der neu errichteten Halle. Politik und Wirtschaft zeigte sich voll des Lobes.
MÜLLENDORF. Am 27. Februar 2025 rollte die letzte Flasche Schlumberger Sekt aus der Produktionsstätte in Wien-Döbling. Seit Mai produziert das Unternehmen in Müllendorf. Auf 16.000 Quadratmetern Produktionsfläche lagern nun vier Millionen Flaschen Sekt ein bis fünf Jahre auf der Hefe liegend. Die Investitionskosten des neuen Werks liegen im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Grund für den Umzug waren vor allem wirtschaftliche Faktoren. Am Döblinger Standort als auch am zweiten in Bad Vöslau seien laut Produktionsleiter Patrick Meszarits keine Erweiterungen mehr möglich gewesen. Aber auch logistische Überlegungen spielten eine zentrale Rolle. "Durch die Verlagerung der Produktion können Transportwege effizienter gestaltet, Abläufe in Lagerung und Logistik verbessert und insgesamt rund 1.000 Lkw-Fahrten pro Jahr eingespart werden", so Meszarits. Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 500 kWp auf dem Dach unterstützt die Energieversorgung der Produktion und Kühlung.
- (v.l.) Chief Marketing Officer (CMO) Florian Czink, Kellermeisterin und Chef-Önologin Aurore Jeudy und Produktionsleiter Patrick Meszarits.
- Foto: Stefan Schneider
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Die neue Produktionsstätte sei laut Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ein Gewinn für die Region und unterstreiche die Attraktivität des Burgenlands als Wirtschaftsstandort.
Modernster Sektbetrieb Europas
Das gesamte Areal in Müllendorf erstreckt sich auf zwölf Hektar. "Es ist das ideale Grundstück für unsere über 180 Jahre alte Tradition, an dem wir auch in 300 Jahren noch Sekt produzieren werden", so Chief Marketing Officer (CMO) Florian Czink. Rund drei Millionen Liter Sekt werden jährlich produziert. Mit der zusätzlichen Fläche, die derzeit noch unberührt ist, gebe es in Zukunft aber noch sehr viel Potenzial nach oben.
- Die Geschäftsführung bezeichnet das neue Werk als modernsten Sektbetrieb Europas.
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Durch zahlreiche Optimierungen am neuen Standort erwarte man sich auch eine Steigerung der Qualität, was nicht per se zu einem höheren Preis führen werde, so Meszarits. Die Trauben bezieht das Unternehmen zu 100 Prozent aus Österreich. Mit der traditionellen Methode der Versektung ist Kellermeisterin und Chef-Önologin Aurore Jeudy betraut. "Unsere Sektproduktion ist identisch mit der, der Champagne. Wir dürfen sie nur nicht so bezeichnen", sagt die gebürtige Französin.
30 Arbeitsplätze
Während die Zentrale und Unternehmensführung von Schlumberger in Wien-Döbling bleiben, konnten 80 Prozent der Belegschaft aus Wien an den neuen Standort mitgenommen werden. "Ein Shuttle holt unsere Mitarbeiter aus Wien vom Bahnhof ab und bringt sie nach Schichtende wieder zurück", erzählt Meszarits.
Nach langen Diskussionen
Bereits 2017 stellte Schlumberger das Projekt einer neuen Produktionsstätte in Müllendorf vor. Diskussionen mit Anrainern über die geplante Höhe der Halle sorgten für eine Verzögerung des Baustarts. "Das hat uns im Endeffekt Millionen gekostet", so Meszarits. Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie rückte für das Unternehmen zunächst die Sicherung der bestehenden Arbeitsplätze in den Fokus. Der Spatenstich erfolgte infolgedessen erst im Juni 2023.
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