Studie zeigt
Nachwuchs beschert Männern Gehaltserhöhung, Frauen nicht

  • Bei Frauen führen Kinder zu einem Karriereknick, bei Männern zu einer Gehaltserhöhung.
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Eine neue Studie zeigt, dass der Berufseinstieg für Frauen in Österreich nach der Geburt wesentlich schwieriger ist als in anderen europäischen Ländern. Das liegt vor allem an mangelnder Kinderbetreuung und veralteten Rollenbildern. 

ÖSTERREICH. "Daheim sind die Kinder, daheim ist die Frau, manchmal ist der Wohnzimmertisch voll, weil dort der Kuchen gebacken wird. Da kann man nicht arbeiten.", mit diesem Satz regte kürzlich der neue Obmann der Wiener Volkspartei auf. Diese scheinbar veralteten Rollenbilder sind laut einer neuen Studie gar nicht so veraltet, vor allem nicht in Österreich.

Einkommen erholt sich nach Geburt schwer

Die Forscherin Sonja Spitzer befasste sich in einer neuen Studie damit, wie schwierig oder einfach der Wiedereinstieg für Frauen ins Berufsleben nach der Geburt in 30 verschiedenen europäischen Ländern ist. Das Fazit: Österreich hinkt im Vergleich weit hinterher. Denn Frauen kehren später und zu niedrigeren Löhnen ins Berufsleben zurück.

  • Das Einkommen von Frauen ist um 35 Prozent geringer als jenes der Männer. 15 Prozent ist der Teilzeit geschuldet, sechs Prozent der schlechteren Bewertung von sogenannten „Frauenberufen“
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Meisten Frauen kehren in Teilzeit zurück

Rund 60 Prozent der Frauen kehren zwei Jahre nach Geburt eines Kindes in den Arbeitsmarkt zurück - die meisten davon in Teilzeit. In den meisten nordeuropäischen Ländern, sowie in Frankreich sind es etwa 80 Prozent, die nach zwei Jahren ins Berufsleben einsteigen und das sogar Vollzeit beschäftigt. Auch in west-, ost- und südeuropäischen Ländern ist der Einbruch im Erwerbsleben für Frauen bei weitem nicht so ausgeprägt wie in Österreich. 

Kinderbetreuung schuld an Unterschieden

„Die Regelung zu Kinderbetreuungszeiten oder Kinderbetreuungsangebote, scheinen in den ersten Jahren nach der Geburt vor allem kurzfristige Effekte auf die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen zu haben“, so Spitzer von der Universität Wien und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gegenüber der APA. Eine umfassendere Kinderbetreuung würde also den Wiedereinstieg ins Berufsleben wesentlich erleichtern. 

  • Kinderbetreuung ermöglicht es Frauen, früher wieder in den Job einzusteigen, was sich positiv auf das Gehalt auswirkt.
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Beihilfen gleichen Einkommensverlust aus

Trotz des Verdiensteinbruchs der Frauen, bleibt das Haushaltseinkommen eines Paars durchschnittlich gleich. Denn öffentliche Gelder können den Verdiensteinbruch ausgleichen. Es fällt sogar auf, dass das Einkommen der Männer nach der Geburt oft ansteigt. Das entsteht durch erhöhte Arbeitszeit von Vätern und ein höheres ausgehandeltes Gehalt.

"System funktioniert für die Hälfte gut"

Für die Hälfte der Beteiligten - Männer - funktioniert das System also gut. Denn Väter erleben kaum Einbußen in ihren Einkommen oder ihrer Beschäftigung. "Solange Männer also nicht einen 50-Prozent-Teil der Karenzzeit übernehmen, sehe ich hier wenig Potenzial für Verbesserung.", so Spitzer. Außerdem sei es laut der Ökonomin wichtig, an der Änderung von Normen, die durch Aussagen wie jener von Mahrer sichtbar werden, zu arbeiten. 

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  • Bei Frauen führen Kinder zu einem Karriereknick, bei Männern zu einer Gehaltserhöhung.
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  • Kinderbetreuung ermöglicht es Frauen, früher wieder in den Job einzusteigen, was sich positiv auf das Gehalt auswirkt.
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  • Wenn Frauen den Großteil der Kinderbetreuung zuhause übernehmen müssen, verharren sie in ihrer Karriere danach lange in Teilzeit, was den Lohnt langfristig senkt.
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  • Das Einkommen von Frauen ist um 35 Prozent geringer als jenes der Männer. 15 Prozent ist der Teilzeit geschuldet, sechs Prozent der schlechteren Bewertung von sogenannten „Frauenberufen“
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