Neue Probleme wegen langer Trockenheit

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REGION (milo). 2018 war bisher ein sehr niederschlagsarmes Jahr für Oberösterreich. Besonders das Frühjahr lag bei den Durchschnittswerten der vergangenen Jahre im untersten Bereich. Auch im Sommer wurde es nicht besser. Viele Bäche trockneten aus und der Grundwasserspiegel sank weiter. Derzeit liegen die Grundwasserstände nur mehr knapp über den tiefsten bisher gemessenen Spiegellagen. In einigen Regionen, wie im Linzer Feld oder der Welser Heide, wurden sie sogar schon unterschritten.

Keine Wasserknappheit

Die Abteilung Wasserwirtschaft gibt dennoch Entwarnung. Diese stehe in regelmäßigem Kontakt mit den großen Versorgern des Landes und aktuell sei mit keiner Ressourcenknappheit zu kämpfen. Die kommunalen und genossenschaftlichen Wasserversorger sind, bis auf Ausnahmen in besonders schwer betroffenen Gebieten im Inn- und Mühlviertel, kaum mit Engpässen konfrontiert. In den kritischen Regionen werden die Versorgungsfirmen bereits durch Fachexperten der Abteilung Wasserwirtschaft unterstützt.
In Oberösterreich gibt es jedoch noch zahlreich vorhandene Einzelanlagen, wie Hausbrunnen oder Hausquellen. Diese sind in einigen Gebieten ausgetrocknet oder versiegt. In manchen oberösterreichischen Gemeinden sind bis dato 200 und mehr Wassertransporte der freiwilligen Feuerwehren an hausbrunnenversorgte Liegenschaften registriert. Eine Entspannung der Lage sei derzeit, nach fachlicher Einschätzung, nicht prognostizierbar.

Versorgung durch Feuerwehr

Bezirksfeuerwehrkommandant Helmut Födermayr zur Situation in Linz-Land: „Bisher werden nur einzelne Objekte mit Nutzwasser versorgt. Dieses wird für die Tierversorgung benötigt. Es gibt noch keine Objekte, die permanent versorgt werden müssen." Für die Trinkwasser-Versorgung sei nicht die Feuerwehr zuständig sondern das Rote Kreuz sowie private Firmen. „Um die Fahrzeuge der Feuerwehr für Trinkwasser-Transporte nutzen zu können, wäre eine chemische Reinigung der Tanks erforderlich", erklärt Födermayr.

Bohrfirmen sind gefragt

Nicht nur bei eingetrockneten Brunnen können Bohrunternehmen helfen. Auch Besitzer einer Wärmepumpenheizung, welche die Energie aus dem Grundwasser bezieht, sind auf Unterstützung angewiesen. Durch den gesunkenen Grundwasserspiegel funktionieren einige Heizungen nicht mehr und es muss tiefer gegraben werden. Das Bohrunternehmen Reisinger hat seinen Sitz in Ennsdorf. Die Bohrfirma bohrt auch Brunnen für Heizungen tiefer: „Auf Grund der geringen Niederschläge und der langen Trockenperioden hat sich der Wassernachschub verringert und daher müssen vermehrt Brunnen nachgebohrt beziehungsweise vertieft werden. Dadurch gibt es mehr Anfragen und natürlich auch Aufträge", so die geschäftsführende Gesellschafterin Isabella Reisinger. Für den Brunnenbau ergeben sich auch in Zukunft Veränderungen: „Durch die Klimaveränderung ist auch in Zukunft mit sehr langen Trockenzeiten zu rechnen, deshalb müssen Brunnen in Zukunft wesentlich tiefer gebohrt werden", erklärt Reisinger.

Landwirtschaft

„Weiche Schotter-Böden haben wenig Speichervermögen. Dadurch ist zum Beispiel in Asten einiges eingegangen", erklärt Christian Krumphuber, Pflanzenproduktion-Abteilungsleiter der Landwirtschaftskammer. Außerdem seien die Niederschläge dieses Jahr extrem kleinflächig gewesen, wodurch innerhalb weniger Kilometer große Unterschiede entstanden. Im Ackerbau gab es nur wenige Probleme. Doch: Die Futterproduktion auf Grünland war besonders stark betroffen.
Im Feldfutterbau konnte einmal weniger Grünfutter als normalerweise geschnitten werden. Bewertet man den Ausfall mit 440 Euro pro Schnitt ergibt sich ein Wert von 95 Millionen Euro.
Die Dürredirekthilfe stellte Kompensationsmaßnahmen im Ausmaß von knapp 12 Millionen Euro für betroffene Landwirte in Oberösterreich zur Verfügung.

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