Zivilcourage im Zweiten Weltkrieg
Filmdokumentation: STILLE HELDEN
In dieser Fernsehdokumentation geht es um ÖsterreicherInnen, die Menschen durch ihr selbstloses Tun vor der Verfolgung durch das Nazi-Regime im 2. Weltkrieg retteten, sogenannte Stille HeldInnen.
Menschen, die den Glauben an das Gute nie verloren und versuchten, Ungerechtigkeiten zu bekämpfen.
Es geht um kleine Gesten, die Großes bewirkten.
Unter anderem wird die Geschichte von Anna Strasser, Ehrenbürgerin der Stadt St. Valentin, (* 15. April 1921 in St. Valentin; † 17. Mai 2010 in St. Peter) in dieser Dokumentation vorgestellt. Sie half Häftlingen und Zwangsarbeitern mit Lebensmitteln und Medikamenten. Im Herbst 1944 wurde sie von der Gestapo wegen Hochverrats verhaftet, sie überlebte zahlreiche Gefängnisse und Lager. In einem 1982 verfassten „Tatsachenbericht“ schrieb sie ihre Erinnerungen nieder. Seit 1999 ist sie Ehrenbürgerin der Stadt St. Valentin, 2010 wurde ein Platz am Gelände des ehemaligen Nibelungen-Werks nach Anna Strasser benannt. Sie ist in der Dokumentation auf einer Tonbandaufnahme zu hören.
FREIER EINTRITT
Donnerstag 22. Februar 2018 19.30 Uhr
Pfarrsaal St. Valentin
Info unter: 0664 502 64 28 Michaela Ströbitzer
Regisseurin Uli Jürgens zum Thema:
Die Themen Widerstand und Zivilcourage im Zweiten Weltkrieg sind in Österreich meiner Meinung nach noch nicht ausreichend erforscht und bearbeitet worden. Oft standen diese Geschichten im Schatten des Holocaust, wurden selbst von den Betroffenen als „nicht so wichtig“ eingestuft, das, man habe „getan, was getan werden musste“. Eltern erzählten ihren Kindern nicht, dass im eigenen Haus Verfolgte versteckt wurden, auch heutzutage sprechen die, die sich noch an die ausgezehrten und halb verhungerten Menschen erinnern, von denen manchen die Flucht gelang, nur zögerlich über diese Zeit.
In dieser Dokumentation stelle ich Menschen vor, die bisher nicht im Scheinwerferlicht standen, Bäuerinnen und Bauern, kleine Angestellte, Menschen vom Land. Dort, wo jeder jeden kennt, wo es vielleicht noch schwieriger war, etwas im Geheimen zu tun als in der Anonymität der Großstadt. Ich konzentriere mich auf die Bundesländer Niederösterreich und Steiermark, wo ich beherzte und mutige HeldInnen entdeckt habe. Eine junge Frau, die im Wald einen Bunker grub, um dort Menschen zu verstecken. Einen Fleischerhauer, der Juden am Dachboden versteckte, während im Zimmer darunter SS-Männer einquartiert waren. Diesen Menschen gebührt allergrößter Respekt.
Eine befreundete Journalistin meinte einmal: „Wir denken immer, kleine Menschen haben auch kleine Geschichten. Das ist aber definitiv nicht so.“ Sie hat Recht, diese Geschichten sind nicht klein, ganz im Gegenteil.Dokumentation, 2017
Koproduktion von Trilight Entertainment und ORF III Kultur und Information.
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