Favoriten: Das Problem mit dem Parken
Wahlkampfthema Parkplatz: Welche Pläne die Favoritner Parteien für die nächsten fünf Jahre haben.
Parkpickerl oder freies Parken: Bei dem Thema gehen auch vor den Wahlen die Wogen hoch.
Dazu die neuesten Zahlen der Statistikabteilung der Stadt Wien (MA 23):
Bei einem Bevölkerungsstand von 189.713 Einwohnern waren in Favoriten Ende Dezember 2014 80.554 Kfz bzw. 64.202 Pkw registriert; dies entspricht einem statistischen Wert von 338,4 Pkw pro 1.000 Einwohnern.
Das sagen die Spitzenkandidaten aus dem Bezirk dazu:
• Hermine Mospointner, SP
• Stefan Berger, FP
• Nico Marchetti, VP
• Anne-Marie Duperron, Grüne
• Christine Hahn, Neos
Hermine Mospointner, SP
"Die Bezirksvorstehung des 10. Bezirks hat entschieden, vor Abschluss der großen Bauprojekte (Hauptbahnhof und U1-Verlängerung) die Parkraumbewirtschaftung nicht einzuführen, weil aufgrund dieser massiven Bautätigkeit keine Stellplatzgarantie besteht und deshalb der Vorwurf erhoben würde, dass diese Maßnahme nur zur Einnahmenbeschaffung erfolgt.
Die Situation wird aber aufgrund der im September 2017 erfolgenden Inbetriebnahme der U1-Verlängerung neu zu beurteilen sein.
Ich habe mich bei der Verkehrsstadträtin für die Errichtung von drei Garagenbauten im Triester Viertel, in Innerfavoriten und beim Preyersches Kinderspital eingesetzt."
Stefan Berger, FP
"Wir fordern ein kostenloses Parkpickerl für ganz Wien, das für alle hauptwohnsitzgemeldeten Autofahrer in Wien Gültigkeit hat. Dazu müssten jedoch in einem ersten Schritt und mit finanzieller Beteiligung des Landes Niederösterreich zumindest 25.000 neue Park-&-Ride-Plätze an den Stadträndern gebaut werden, somit auch im Süden Favoritens.
In diesen und allen anderen P-&-R-Anlagen sollen Netzkartenbesitzer der Wiener Linien ihr Auto kostenlos abstellen dürfen, für alle übrigen soll ein 1-Euro-pro-Tag-Tarif gelten. Der Verzicht auf den Pkw wird somit für Pendler attraktiver, was zu einer deutlichen Entspannung der Parkplatzsituation beiträgt.
Darüber hinaus muss die unter Rot-Grün systematisch betriebene Parkplatzvernichtung gestoppt werden. Auch bei der Genehmigung von Schanigärten muss auf den Bedarf von Parkplätzen in Grätzln Rücksicht genommen werden und somit eine entsprechende Interessensabwägung erfolgen."
Nico Marchetti, VP
"Wir fordern kostenlose Anrainerparkplätze ähnlich denen in der Innenstadt. Nur so kann man die akute Parkplatznot für die Bewohner ohne weitere Kosten in den Griff bekommen. Langfristig brauchen wir auch Park-&-Ride-Garagen am Stadtrand um die Pendler frühzeitg abzufangen, so dass sie gar nicht in Versuchung kommen in Innerfavoriten zu parken."
Anne-Marie Duperron, Grüne
"Um die Parkraumsituation zu entspannen, soll das Parkpickerl auch in Favoriten zum Einsatz kommen. Wie sich in den bestehenden Parkpickerlzonen gezeigt hat, stehen Bewohner_innen des Bezirks dann nicht nur mehr Parkplätze zur Verfügung, auch die Lebensqualität steigt durch durch den geringeren Autoverkehr."
Christine Hahn, Neos
"Die Parkplatzsituation in Favoriten ist in vielen Teilen des Bezirks sehr angespannt. Auf Grund der Baustruktur gibt es doch in vielen Grätzeln noch wenige Garagen. Die Lage als Randbezirk bringt auch viele Einpendler_innen, die Parkplätze suchen, um dann in die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen.
Hauptgrund dieser Entwicklung ist eine fehlende gemeinsame Verkehrsplanung Wiens und Niederösterreichs, die wir als wichtigste Maßnahme im Verkehrsbereich fordern. Denn Wiens Verkehrs hört nicht an der Stadtgrenze auf.
Eine Ausweitung der Parkpickerlzonen würde das Parkplatzproblem in Favoriten erheblich eindämmen, aber vermutlich auch auf die Nachbarbezirke verlagern. Wichtig ist aber der gleichzeitige Ausbau von Park und Ride Anlagen, möglichst nahe an den Wohnorten der Pendler_innen (Niederösterreich), um einen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel möglichst früh möglich zu machen. Unser Konzept sieht ein flächendeckendes Parkpickerl ohne Gebühren für Anrainer_innen vor (nur eine Verwaltungsabgabe von ca. 35 Euro wird eingehoben).
Mittel- bis langfristig sollen auch nicht mehr die Bezirksgrenzen für eine Pickerlzone herhalten. Vielmehr sollen kleinteiligere Zonen geschaffen werden, die großzügig rund um den Wohnort des Antragstellers definiert werden. Das würde auch den Parkplatzdruck vor allem an den U Bahn Stationen verringern. "
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