Was es braucht, um sich in einem Raum wohlzufühlen

Ursula Spannberger | Foto: Sandra Hallinger

Sie fühlen sich an einem bestimmten Ort nicht wohl, können aber nicht sagen, woran es liegt? In diesem Fall fehlen Ihnen die Worte – und dieses Vokabular kann man lernen.

"Die meisten Menschen können nicht beschreiben, wie ein Raum auf sie wirkt, sondern nur, ob er ihnen gefällt", sagt Architektin Ursula Spannberger. Die Salzburgerin ist auch Mediatorin und Organisationsberaterin – und aus diesen drei Professionen heraus hat sie die Raum-Wertanalyse entwickelt.

Einer von neun Raum-Werten ist zum Beispiel Nähe und Distanz. "Wenn ich früher abends von der Arbeit nach Hause gekommen bin, habe ich mich bis zur Haustüre auf die Nähe mit der Familie gefreut. Kaum war ich über der Schwelle, hätte ich lieber wieder mehr Distanz gehabt", beschreibt Spannberger.

Ein anderer Raum-Wert beschreibt Weglängen und Wegqualitäten. Wenn Spannberger von ihrem Büro in der Wolf-Dietrich-Straße in die Stadt geht, dann geht sie durch die Linzer Gasse, das hat für sie etwas von urbanem Leben. "Wenn es mir jetzt schlecht geht, dann gehe ich durch die Paris Lodron-Straße, da gibt es keine Geschäfte, die mir etwas verkaufen wollen, da begegne ich niemandem und kann meinen miserabeln Gedanken nachhängen", erklärt Spannberger. Wie oft sie tatsächlich durch die Paris Lodron-Straße geht? "Nie", lacht sie.

Manche Empfindungen seien für fast alle Menschen gleich, anderes – wie etwa Farben und Materialien – ganz unterschiedlich und wieder anderes könne sich eben von einer Sekunde auf die andere ändern, ergänzt sie.

In drei Workshops bietet sie Gruppen von drei bis zehn Personen (Achtung, Voranmeldung unbedingt notwendig!) Einblicke in die Raum-Wert-Analyse. Angesprochen werden Menschen, die sich eine neue Wohnung kaufen oder umbauen wollen ebenso wie jene, die sich eben an bestimmten Orten, in bestimmten Räumen einfach nicht wohl fühlen. "Ich kann da natürlich keine Architektur-Planung anbieten, aber ich möchte Lust darauf machen, sich selbst etwas zuzutrauen, sich zu befragen, was brauche ich, um mich wohlzufühlen."

Sehr oft höre sie von Kunden den Wunsch nach einem Esszimmer. "Dabei muss man sich fragen, wie oft man Gäste hat, ob man bei solchen Gelegenheiten auch Personal hat – weil ansonsten ist man den ganzen Abend mit Hin- und Herrennen beschäftigt. Das trägt auch nicht zum Wohlfühlen bei." Eine offene Küche ist trotzdem nicht für jeden das Richtige. "Ich hatte einen Kunden, der wollte uneingesehen kochen können. Wir haben dann die offene Küche ein paar Stufen höher geplant. So konnte er bei den Gästen sein, gleichzeitig konnten die aber nicht sehen, ob in der Küche vielleicht gerade ein Chaos herrscht", berichtet die Architektin.

Aber auch das Badezimmer müsse nicht zwingend neben dem Schlafzimmer liegen. "Ein Kunde, der einen Loft in eine wunderbare Wohnung umbauen hatte lassen, war davon so begeistert, dass er nachts – wenn er aufstehen musste um auf die Toilette zu gehen – gerne durch die ganze Wohnung gehen und sie genießen wollte. Sein Bad sollte also nicht neben dem Schlafzimmer liegen."

Die Raum-Wertanalyse-Workshops finden am 23. und 30. Jänner sowie 6. Februar jeweils um 17 Uhr (Dauer ca. eine Stunde) statt. Kontakt und Anmeldung: Ursula Spannberger, Wolf Dietrich-Straße 12, 5020 Salzburg, Tel.: 0662/872066, office@raumwert.cc.

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