Über das Leben ...
„Lebenswert“
Wenn der Tod dich einmal findet,
wär's gut,
wenn du ihm dann,
- ganz gut begründet -,
einfach den Stinkefinger zeigt.
Aufdass er sich,
vor dir verbeugt,
in Ehrfurcht,
weil er endlich jemand fand,
der den Wert des Lebens,
tatsächlich hat erkannt
und der ihm deshalb auch Paroli bieten möcht
noch dazu,
halbwegs Standesgerecht...
Weil er,
der Gevatter Hain,
doch selber lieber würd das Leben sein.
Obwohl - wenn man's genau betracht -
er schon als Teil desselben mitgebracht,
als du und ich der Welt erschienen.
Und dieses deshalb wohl vielleicht, auch unter Schreien und mit Tränen.
Nur hat sich's noch nicht rumgesprochen,
daß Die, die fleißig Kinder machen,
und gedankenlos Nachkommen zeugen,
zugleich auch mit dem Tod liebäugeln.
Vielleicht nennt man es deshalb auch "den kleinen Tod",
weil mit dem Orgasmus
die Erfüllung kommt.
Weil Angst - die zuerst vielleicht gewesen - mit dem Sterbeakt,
wird weggeblasen.
Und das Gefühl - so wie's mir scheint - wird sein,
wie wenn mit einem Stern,
man sich vereint.
Und strahlend, blinkend, auf die nieder schaut, mit Welchen man sein Leben baut.
Die unten stehen, heulend, rotzend
und weiter jenem Leben trotzen,
daß mit dem kleinen Tod dereinst begann,
unwissend,
daß der wahre Orgasmus,
erst ganz zum Schluß dann kommen kann.
* © Gerhard Windhager *
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