46 Tonnen Stahl gegen Hochwasser
Mit zwei gewaltigen Kränen wurde am Donnerstag die Ausrüstung für den Oberndorfer Hochwasserschutz beim Frauenbach eingesetzt. In gut zwei Wochen soll das Pumpwerk einsatzbereit sein.
OBERNDORF (grau). Als Schutz vor Überflutung errichtete die Stadt Oberndorf eine Umleitung, die das Wasser aus dem Frauenbach und Hinterland in die Salzach führt. In einer Betonwanne werden bis zu 4,4 Kubikmeter Wasser gesammelt und von da weg mittels Pumpwerk in den Fluss geleitet. „Ein Schieber leitet den Bach in das Becken um und von dort aus wird das Wasser nach oben gepumpt und fließt über Rinnen in die Salzach“, erklärt Bgm. Peter Schröder. „Reichen die Rinnen für die Wassermenge nicht aus, dann können wir alles öffnen. Dazu haben wir mobile Schutzwände, die wir bei Bedarf aufstellen, damit der Platz nicht überflutet wird.“
Die Kosten belaufen sich auf 900.000 Euro, 20 Prozent davon trägt die Stadt Oberndorf, der Großteil wird von Bund und Land finanziert. „Alleine hätten wir uns das nicht leisten können, daher sind wir sehr dankbar für die Unterstützung“, freut sich Schröder.
Präzisionsarbeit mit Kränen
Am Donnerstag wurden die zwei jeweils 23 Tonnen schweren Schneckenpumpen eingesetzt und das erforderte präzises Arbeiten. „Die Schneckenpumpen befinden sich in einer Stahlhülle und werden mit der Hülle eingesetzt. Darin haben sie nur 5 Millimeter Spielraum. Alles muss genau passen“, sagt der Bürgermeister.
Zwei Autokräne hoben eine Pumpe nach der anderen synchron in die Luft und setzten sie schließlich millimetergenau in die Hochwasserschutzanlage ein. In den nächsten zwei Wochen wird an der Steuerung des Pumpwerks gearbeitet und dann soll die Anlage bereit für jedes Hochwasser sein. Damit die Oberndorfer das auch sehen, bleibt das Pumpwerk oben geöffnet. Lediglich ein Netz wird darüber gespannt. „Wenn jeder sieht, was die Anlage kann, dann gibt das ein gutes Gefühlt“, sagt Planer Stephan Kettl. „Eine Abdeckung wäre außerdem nicht schön“, meint Schröder. Er ließ die beiden Schneckenpumpen genau an das Ortsbild anpassen – sie wurden im selben Grau wie die Salzachbrücke gestrichen.
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