Das zweite Tauerntunnelloch ist jetzt offen

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FLACHAU/ZEDERHAUS (pjw). „Salzburg und der Tauerntunnel werden in den internationalen Verkehrsmeldungen deutlich seltener auftauchen, kilometer- und stundenlange Staus sollten der Vergangenheit angehören“, sagte LH Gabi Burgstaller anlässlich der Inbetriebnahme beider Tauerntunnelröhren samt ihren vier Fahrspuren. Bislang konnten pro Richtung und Stunde 1.200 Fahrzeuge durch den Tauerntunnel geschleust werden. Die Kapazität hat sich nun fast verdoppelt. Jetzt können 2.200 Fahrzeuge das ehemalige Nadelöhr passieren. Frequentierten im ersten Betriebsjahr 1975 noch insgesamt 648.763 Kraftfahrzeuge die Tauernautobahn, so hat sich der Verkehr bis 2010 verzehnfacht, nämlich auf insgesamt 6.421.245 Kraftfahrzeuge.
Burgstaller zeigte sich bei der Eröffnung „erleichtert und glücklich, dass zwölf Jahre nach dem katastrophalen Brand im Tauerntunnel eine Sicherheitslücke geschlossen wird, immerhin galt der Tauerntunnel jahrzehntelang als Nadelöhr.“ Asfinag-Vorstand Alois Schedl dazu: „Der Bau von zweiten Tunnelröhren bildet das nachhaltig wirksamste Mittel, um die Verkehrsrisiken im Tunnel zu minimieren. Zwei getrennte Röhren mit jeweils zwei Fahrspuren führen einerseits zur Entschärfung des unmittelbaren Gefahrenpotenzials, das von Verkehrstunneln mit Gegenverkehr ausgeht, und andererseits zu einer wesentlichen Verbesserung der Sicherheit für Verkehrsteilnehmer, unserer Erhaltungsmannschaften und nicht zuletzt der Einsatzkräfte.“

Mehr Geld für alternative Mobi-lität fordert Rössler (GRÜNE)
Während die einen feiern, sehen andere keinen Grund dazu. Kritisch zeigen sich Salzburgs GRÜNE bereits im Vorfeld der Eröffnungsfeierlichkeiten. Dass für den Bau der zweiten Röhre immer wieder der Tauerntunnelbrand (im Jahr 1999) und damit verbunde Sicherheitsgründe ins Treffen geführt würden, hält die grüne Landtagsabgeordnete Astrid Rössler für eine vorgeschobene und kurzsichtige Argumentation. In der Schweiz habe man die Sicherheitsfrage nach dem Brand des St.-Gotthard-Tunnels anders gelöst, nicht mit einer zweiten Röhre, sondern mit streng überwachten Sicherheitsabständen für Lkws. Anders sei die Lage in Salzburg, lautet Rösslers Statement und die Abgeordnete kritisiert: „Während der öffentliche Verkehr auf Sparflamme gehalten wird und praktisch jede Fahrplanänderung wieder ein paar Bus- und Bahnverbindungen weniger bedeutet, hat allein ein 6,7 Kilometer langer Tunnelabschnitt 200 Millionen Euro verschlungen.“ Ihre Forderung: „Die öffentlichen Gelder müssen endlich in den Ausbau einer alternativen Mobilität gehen. Alle Untersuchungen der vergangenen Jahrzehnte belegen ausnahmslos, dass der steigende Verkehr der größte Klimakiller und Schadstoffproduzent ist. Schon aus diesem Grund wäre ein durchgehender Klima-Hunderter auf Salzburgs Autobahnen eine längst überfällige Maßnahme.“

Bis 2020 fließen 300 Mio. Euro in Umweltentlastungsmaßnahmen
Im Jahr 2004 unterzeichneten Bund, Länder und die Asfinag eine „Gemeinsame Erklärung zur Erarbeitung und Realisierung von Umweltentlastungsmaßnahmen entlang der A10 zwischen Hüttau und Lieserhofen in Kärnten. „Diese Erklärung umfasst ein Maßnahmenpaket im Umfang von rund 300 Millionen Euro für Einhausungen, Lärmschutzwände und -wälle. Das Paket soll bis 2020 realisiert werden“, erklärte Alexander Walcher, der kaufmännische Geschäftsführer der Asfinag Baumanagement GmbH. Einiges wurde bereits umgesetzt.

Vollausbau kostete 309 Mio. Euro
Die Gesamtkosten für den Vollausbau von Tauern- und Katschbergtunnel inklusive Sanierung der Bestandsröhren betrugen netto rund 309 Millionen Euro, davon entfallen auf den Tauerntunnel 197 Millionen Euro.

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