Die Ärztin für Nemo und Co.
Wenn Forellen, Karpfen und Goldfische kränkeln, hilft Frau Dr. Eva Wimmer aus Mattsee.
MATTSEE (mm). Wer glaubt, nur Hund, Katz und Hamster wären des Menschen beste Freunde, irrt. So manches Herrchen-Herz hängt auch an den stummen Haustieren, wie zum Beispiel an Goldfischen und Koi-Karpfen. Wenn es denen mal nicht so gut geht, gibt es zum Glück Tierärzte, die sich auf das Behandeln und Heilen der Tiere aus dem anderen Element spezialisiert haben. So wie Tierärztin Eva Wimmer in Mattsee. Ihre geschuppten Patienten landen sogar auf dem OP-Tisch. „Ich kann in meiner Praxis äußerliche Tumore operieren“, erklärt die Fischdoktorin. „Über das Wasser wird dem Fisch ein Narkosemittel verabreicht. In längstens zehn Minuten muss dann alles erledigt sein, sonst erstickt der Fisch. Für langwierigere Eingriffe gibt es auch spezielle Beatmungsgeräte. Diese habe ich in meiner Praxis aber nicht,“ erklärt Wimmer.
Wunden werden mit einer besonderen Salbe verschlossen. „Der kleinste Patient auf meinem OP-Tisch war ein 10 cm kleiner Goldfisch. Der größte ein Stör mit strammen 15 kg.“ Viel Aufwand für ein kleines Tier? „Störe werden bis zu 30 und Goldfische mitunter 20 Jahre alt“, erklärt Wimmer. „Und auch zu Fischen entwickeln manche Menschen eine innige Beziehung.“
Sonnenempfindliche Kois
In immer mehr Gartenteichen schwimmen die wertvollen Koi-Karpfen. Wenn die durchschnittlich 200 Euro teuren Fische seitwärts, langsam oder zu häufig am Grund schwimmen und wenig fressen, fehlt ihnen meistens etwas. Hervortretende Augen oder aufgeblähte Bäuche weisen auf innere Erkrankungen hin. Das gilt im übrigen auch für alle anderen Teich- und Aquariumfische. „Die Besitzer kommen dann mit ihren Fischen und einer Wasserprobe in meine Praxis“, erklärt die gebürtige Salzburgerin. „Handelt es sich um eine körperliche Erkrankung, können dem Fisch über das Wasser entsprechende Medikamente zugeführt werden. Oft ergibt eine entsprechende Wasser-Analyse, Mängel bei der Pumpanlage oder dem Sauerstoffgehalt. Kois können zum Beispiel bei zu wenig Beschattung auch einen Sonnenbrand bekommen“, erklärt Wimmer.
Die stade Zeit
„Die Teichfische schlafen jetzt. Aber im Frühjahr bin ich bei vielen Fischzuchten im Einsatz“, sagt die Veterinärmedizinerin. „Genehmigungspflichtige Zuchtbetreiber müssen die Qualität des Wassers und des Fischbestandes mindestens einmal pro Jahr überprüfen lassen. Ich nehme Wasserproben und mache Abstriche von Kiemen und Haut. Wenn eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist, stelle ich auch sicher, dass die Fische keine Medimantenrückstände mehr aufweisen, bevor Sie an den Konsumenten gehen.“
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