Die Zecken kommen, es ist Zeit zum Impfen
Sieben schwere FSME-Fälle im Vorjahr.
MATTSEE/BERNDORF/NEUMARKT/OBERTRUM (lin). Das sind jene Flachgauer Gemeinden, in denen im Vorjahr vier von landesweit sieben Fällen von FSME aufgetreten sind. Diese als Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis bezeichnete Virus-Erkrankung wird durch die Zecken übertragen. Jeder, der von einem dieser kleinen Blutsauger befallen und gebissen wird, kann sie kriegen. Österreichweit waren es 2016 93 Menschen, einer starb.
Zeit zum Impfen
Ob Impfungen sinnvoll und notwendig sind, mag umstritten sein. Es gibt Ärzte, die eine Zeckenschutz-Impfung für überflüssig halten. Die Mehrhait aber empfiehlt sie. "Und zwar vor der warmen Jahreszeit, sagt Landessanitätsdirektorin Heidelinde Neumann: "Wer die FSME bekommt, kann sehr leicht lebenslang zum Pflegefall werden. Sehr wahrscheindlich sind extrem lange Krankenstände, teilweise Lähmungen und oft dauerhafte Schäden im Gehirn und im Nervensystem."
Im Vergleich dazu halten sich die Nebenwirkungen dieser "toten Aktiv-Impfung" in Grenzen. "Rötungen und Schwellungen der Einstichstelle, manchmal Fieber oder Schmerzen, selten Bewegungseinschränkungen. All das aber nur lokal und vorübergehend", erläutert Neumann.
Die Verseuchung der Zecken mit dem Virus ist nicht immer gleich stark. Manchmal tragen die Tiere nur wenige Viren in sich, manchmal viele. Das ist aber im vorhinein nicht feststellbar. Wer viel im Wald, in Büschen und auf Wiesen unterwegs ist, sollte sich öfter genau anschauen und absuchen lassen. Je schneller der Zeck nämlich entfernt wird, desto weniger Viren gelangen in die Blutbahn. Aber eines muss klar sein: Eine Impfung im Nachhinein gibt es nicht. Wen die Viecher erwischen, dem bleibt nur warten und hoffen, dass der Zeck nicht infiziert war.
Doppelter Überträger
Die Zeckenimpfung wirkt verlässlich gegen FSME. Leider übertragen die Blutsauger noch eine weitere Krankheit, nämlich die Borreliose. Borrelien sind Bakterien, die ebenso schwerwiegende Erkrankungen des zentralen Nervensystems und des Herzmuskels verursachen können. Und weil eine schlechte Nachricht nicht alleine kommt: Gegen Borrelien gibt es derzeit keinerlei Impfschutz. Trotzdem: Hausarzt kontaktieren und gegen FSME impfen lassen. Das kostet 34 Euro und dürfte schon viele Leben gerettet haben.
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