Drei Unterkünfte für Flüchtlinge
In der Gemeinde Seekirchen könnten mehr als 100 Asylwerber ein vorübergehendes Zuhause bekommen.
SEEKIRCHEN (mek). "Neben dem ÖGB-Haus und einem Einfamilienhaus in Schöngumprechting denkt das Land Salzburg aktuell über die zusätzliche Errichtung von Containern oder Holzhütten nach", erzählt die Seekirchner Bürgermeisterin Monika Schwaiger. Dort könnten dann 50 Flüchtlinge untergebracht werden. "Ich bin der Meinung, dass mehrere verhältnismäßig kleine Heime für alle Beteiligten besser sind als eine Riesenzeltstadt", sagt Schwaiger und ergänzt: "Mit Schulanfang werden landesweit etwa 450 weitere Plätze benötigt, da die Flüchtlinge dann nicht mehr in Schulen wohnen können."
Anschlag auf ÖGB-Haus
Knapp 30 jugendliche Flüchtlinge sollen in einem Haus am Wallersee untergebracht werden, das der ÖGB dem Land Salzburg zur Verfügung stellt. "Wir denken, dass es gerade für Minderjährige ideal ist", sagt ÖGB-Landes-GF Heidi Hirschbichler. Helmut Naderer vom Team Stronach hält davon nichts und das ÖGB-Haus für "völlig ungeeignet". Ob die Unterkunftspläne Auslöser für den Brandanschlag vor Kurzem waren, ist noch unklar. "Mittlerweile ist bewiesen, dass tatsächlich Brandbeschleuniger zum Einsatz gekommen ist", sagt die Bürgermeisterin. Heidi Hirschbichler steht dennoch zu ihrem Vorhaben: "Unser Angebot, das Haus für die Unterbringung von jugendlichen Flüchtlingen zu nutzen, bleibt natürlich weiterhin aufrecht".
Einfamilienhaus
Rund 36 weitere Flüchtlinge sollen ab Mitte September in einem Einfamilienhaus ein vorübergehendes Zuhause finden. "Es müssen noch kleinere Umbauarbeiten vorgenommen werden", erzählt Christine Koppler, Projektmanagerin des Arbeiter-Samariter-Bunds. Dieser wird zusammen mit dem Verein "Jugend am Werk" die Flüchtlinge in Schöngumprechting betreuen. Wer genau einziehen wird, ist noch unklar. Die Verteilung nimmt das Land Salzburg vor. "Wir erfahren selbst erst kurzfristig, wer zu uns kommt", so Koppler. Es sei aber mit jungen Männern aus Syrien, Afghanistan und Somalia zu rechnen. Den Brandanschlag auf das ÖGB-Haus kann Koppler nicht nachvollziehen: "Im Gegenteil. Ich bin ganz begeistert, wieviele Seekirchner sich bereit erklärt haben, uns ehrenamtlich zu unterstützen." Die FPÖ spricht sich gegen das Flüchtlingsheim in Schöngumprechting aus. "Es wird über unsere Köpfe hinwegregiert", sagt der Flachgauer FPÖ-Chef Hermann Stöllner.
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